Tulsa

Tulsa ist eine uramerikanische Großstadt. Die Metropole im Bundesstaat Oklahoma vereint Gegensätze in sich, die größer kaum sein könnten. Da ist das glanzvolle Stadtzentrum mit Straßenschluchten zwischen aufwendig gestalteten Wolkenkratzern auf der einen Seite und kleinstädtische Idylle auf der anderen. Eine weltstädtisch angehauchte Szene von Kunst und Kultur trifft auf rustikales und bodenständiges Cowboyleben. Das und noch viel mehr macht sie zu einem Musterbeispiel für buchstäblich alles, was die USA versinnbildlichen. Und somit natürlich zu einem spannenden Reiseziel.

So richtig ins Getümmel stürzen kann man sich im Tulsa Arts District in Dowtown. Das Viertel quillt förmlich über mit Kunstgalerien und Kulturtempeln. Einer seiner Anker ist das historische Tulsa Theater aus dem Jahr 1914. Doch das ist noch nichts im Vergleich zum Tulsa Performing Arts Center. Bestehend aus vier Veranstaltungssälen, sind hier mehr als ein Dutzend Ensembles beheimatet, darunter die Tulsa Opera sowie das Ballett und das Sinfonieorchester der Stadt. Wer sich nur im Entferntesten für darstellende Kunst interessiert, wird hier fündig.

Einige Meter weiter lässt sich im Woody Guthrie Center und dem benachbarten Bob Dylan Center auf den Spuren verehrter Musiker und ihres Schaffens wandeln. Der Guthrie Green Park direkt über die Straße ist einer der beliebtesten Veranstaltungsorte unter freiem Himmel in der Stadt. Die Konzerte auf der Bühne des Parks an lauen Sommerabenden sind stets gut besucht.

Mehr Musik gefällig? Eine Institution ist die Oklahoma Jazz Hall of Fame. Untergebracht im einstigen Hauptbahnhof und daher landläufig nur als Jazz Depot bezeichnet, würdigen sie hier mit einem Museum berühmte Musiker aus Oklahoma, die zum Teil sogar aus Tulsa selbst stammen und den Swing der Stadt mit prägten. Vor allem die regelmäßig stattfindenden Konzerte machen diesen Ort jedenfalls für Jazzliebhaber zu einem begehrten Ziel.

Auch architektonisch ist die Innenstadt von Tulsa ein wahrer Leckerbissen. Dem boomenden Geschäft mit Erdöl in den 1920-er und 1930-er Jahren ist so manches Hochhaus rings um die historische Main Street zu verdanken. Aufwendig im zeittypischen Stil des Art Deco errichtet, stehen das Exchange Bank Building, das Philtower Building und andere für die Zeit des Wohlstands und Strebens nach Ruhm. Damals bezeichnete man Tulsa als Öl-Hauptstadt der Welt.

Diesem Ruf angemessen war auch das 18-stöckige Cosden Building. Es ist heute eine der herausragenden architektonischen Besonderheiten, wurde es doch im Jahr 1984 um 20 Etagen aufgestockt, wobei die Gestaltung des Neubaus behutsam der des Cosden Buildings angepasst wurde. Der auf diese Weise entstandene Mid-Continent Tower erscheint somit wie aus einem Guss. Er ist heute mit 156 Metern einer der höchsten Wolkenkratzer in Oklahoma. Der Stadtkern steht seit 2010 vollständig als Oil Capital Historic District unter Denkmalschutz.

In Downtown findet sich auch eine Skurrilität, die sie als Center of the Universe bezeichnen. Ein kleiner mit Ziegeln gepflasterter Kreis markiert eine Stelle, an der man ein lautes Echo jedes von hier ausgehenden Geräusches hören kann, während außerhalb dieses Bereichs nichts hörbar ist. Wer es einmal ausprobieren möchte, der Ort befindet sich auf der Eisenbahnüberführung in der Boston Avenue zwischen First Street und Archer Street.

Von hier bietet sich dann ein Ausflug in den direkt östlich angrenzenden Blue Dome District an. Das historische Viertel ist benannt nach dem kleinen Blue Dome Building mit seiner markanten blauen Kuppel, das früher eine Tankstelle beherbergte. Es lag direkt an der berühmten Route 66, die ab 1926 durch die Second Street verlief, und ist ein Muss für Route-66-Fans. In jedem Fall lohnt sich ein Bummel durch den historischen Stadtteil, denn hier findet sich in Form von Restaurants und Kneipen beste Gelegenheit, sich zu stärken.

Außerhalb der Innenstadt hält Tulsa eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten bereit. In einer Stadt dieses Formats stößt man selbstredend auf einen Zoo, einen Botanischen Garten, öffentliche Parks und Spazierwege, in diesem Fall zum Beispiel an den Ufern des Arkansas River. Dort befindet sich mit dem Discovery Lab ein Museum speziell für Kinder zum Erleben und Ausprobieren, in dem man auch als Erwachsener vielleicht noch etwas dazulernt.

Wissenshunger in Bezug auf Luft- und Raumfahrt stillen lässt sich im Tulsa Air and Space Museum mit angeschlossenem Planetarium stillen. Idealerweise dann, wenn man mit dem Flugzeug in Tulsa ankommt. Das Museum befindet sich direkt am Flughafen.

Einer der Orte, die man auf einer To-Do-Liste auf jeden Fall stehen haben sollte, ist das Philbrook Museum of Art. Untergebracht in einer prunkvollen Villa aus den 1920-er Jahren, zeigt das Museum Kunstwerke der verschiedensten Genres aus aller Welt. Die bedeutendste von insgesamt neun Ausstellungen widmet sich der Kunst der amerikanischen Ureinwohner. Bei allem Kunstgenuss sollte man die ausschweifenden Parkanlagen des Anwesens nicht aus den Augen verlieren. Auf mehr als neun Hektar Fläche sind prachtvolle Gärten angelegt. Damit gehört das Philbrook zu den 50 angesehensten Kunstmuseen in den Vereinigten Staaten.

Gar einen Spitzenplatz belegt das Gilcrease Museum nordwestlich der Innenstadt. Es beherbergt die umfassendste Kollektion indigener Kunst und von Werken des amerikanischen Westens und ist damit führend in der Welt.

Immerhin einer beachtlichen Bedeutung rühmen kann sich das Sherwin Miller Museum of Jewish Art im Süden Tulsas. Mit seinen 16.000 Ausstellungsstücken beleuchtet es alle Bereiche jüdischen Glaubens und Lebens. Eine ständige Ausstellung widmet sich dem Holocaust. Das Museum ist die größte Einrichtung seiner Art im gesamten Süden der USA.

Nach oben scrollen