Oakland empfiehlt sich als unaufgeregtes Gegenstück zum berühmten San Francisco. Am östlichen Rand der San Francisco Bay gelegen, findet man sich hier in einer anderen Welt wieder. Nur wenige Kilometer von der hektischen und quirligen Metropole entfernt, geht es in Oakland fast schon gemütlich zu. Dabei kann Oakland mit Sehenswürdigkeiten, Kultur und Kulinarik aufwarten, die den kurzen Weg über die Bucht in jeder Hinsicht schmackhaft machen.
Die Stadt ist berühmt für ihre gastronomische Szene. In die ethnische Vielfalt mischt sich die Lust der einheimischen Chefs zum Experimentieren, was der Stadt so manchen Michelin-Stern bescherte. Bei der Oakland Restaurant Week erlebt man besonders intensiv, was Oakland ausmacht, und damit niemand zu kurz kommt, dauert die Woche ganze zehn Tage. Doch keine Bange – wer die tollen Tage verpasst, kommt auch in der restlichen Zeit des Jahres auf seine Kosten.
Wie geschaffen für einen Bummel ist die Gegend rings um den Jack London Square. Auf den Promenaden und Spazierwegen lässt sich gut flanieren und dabei die typische Hafenatmosphäre genießen. Ein Muss ist ein Selfie an der Jack London Cabin. Die Holzhütte ist ein Nachbau der Behausung nahe Dawson City, in der der Schriftsteller während des Goldrauschs von 1898 lebte. Gleich danach genehmigt man sich einen Drink in Heinold’s First and Last Chance Saloon, in dem bereits London, der häufig in Oakland weilte, einzukehren pflegte.
Zum Ausgehen lädt auch der Stadtteil Uptown mit seinen Restaurants und Clubs ein. Zahlreiche Galerien sind hier angestammt und nicht zuletzt zwei historische Bühnen. Das 1928 eröffnete Fox Theater und das nur drei Jahre jüngere Paramount Theatre sind die kulturellen Dreh- und Angelpunkte der Stadt. Mit reichen Veranstaltungsprogrammen bieten sie selbst Bewohnern San Franciscos so manchen Grund, die Bucht zu überqueren.
Das geht übrigens auf vielfältige Weise und schneller als man denkt. Denn Oakland und San Francisco sind dank einer direkten U-Bahn-Verbindung, die die Bucht unterquert, nur wenige Minuten voneinander entfernt. Etwas mehr Zeit braucht es für die Fahrt über die berühmte Oakland Bay Bridge, die dafür jedoch einen imposanten Ausblick verspricht. Die vielleicht schönste Möglichkeit, zwischen beiden Städten zu pendeln, ist an Bord einer Fähre. Zwar dauert die Überfahrt mit einer knappen halben Stunde hier am längsten, doch lohnt sich das schon allein wegen der herrlichen Aussicht.
Im historischen Viertel Old Oakland bestimmen liebevoll restaurierte viktorianische Häuser das Bild. Zwar auch nicht in der üppigen Pracht des 19. Jahrhunderts, die dem Erdbeben von 1906 anheimfiel, doch der historische Charme ist allenthalben spürbar. An Orten wie dem Swan’s Market finden sich einige der besten Restaurants der Stadt und das Museum of Art and Digital Entertainment. Es widmet sich digitaler Kunst und Unterhaltung und legt dabei einen Schwerpunkt auf Videospiele und deren Entstehungsprozess. Besucher können sich passender Weise gleich auch selbst probieren, und es könnte schwerfallen, sich von diesem Ort zu lösen.
Dabei bietet Oakland noch vieles mehr. Nur einen Kilometer entfernt (die Distanz lässt sich in der fußgängerfreundlichen Stadt gut zu Fuß zurücklegen), zeigt das Oakland Museum of California den Westküstenstaat in all seinen Facetten. Direkt dahinter gehört ein Spaziergang am Ufer des Lake Merritt zum Pflichtprogramm eines Besuchs in Oakland. Die große Salzwasserlagune ist historisch bedeutsam, weil sie das erste offizielle Wildschutzreservat der USA umfasst.
Der Lakeside Park nördlich des Sees ist wie gemacht für Kinder, aus deren Sicht das Children’s Fairyland die Topattraktion Oaklands sein dürfte. Der Freizeitpark, in dem sich alles um Märchen dreht, ist dementsprechend beliebt. Für Pflanzenliebhaber hält der Park einen Botanischen Garten bereit. Zu den kostenlosen Highlights gehört neben einer Kakteen- und einer Rhododendronsammlung ein hübscher Bonsaigarten.
Nur ein kurzes Stück weiter, für das sich dann aber doch ein fahrbarer Untersatz empfiehlt, findet man sich in einer wunderbaren Naturkulisse wieder. Die Landschaft gereicht der Stadt, die ihren Namen den einst dominierenden Wäldern der Umgebung verdankt, zur Ehre. Und das, obwohl viele Bäume im 19. Jahrhundert dem Bauboom in San Francisco geopfert wurden. Der weitläufige Reinhardt Redwood Regional Park verheißt mit seinen wahrlich imposanten Küstenmammutbäumen ein beeindruckendes Erlebnis und lässt den einstigen Naturreichtum der gesamten Bay Area erahnen.