Nevada City

Wen es auf die Spuren des berühmten Goldrausches in Kalifornien zieht, kommt an Nevada City nicht vorbei. Die kleine Stadt in den westlichen Ausläufern der Sierra Nevada erzählt auf authentische Weise von Glücksrittern und lässt ihre Besucher in eine lebendige Geschichte eintauchen. Eingerahmt ist der Ort von duftenden Wäldern, rauschenden Bächen und malerischen Bergen, was Nevada City zu einem Juwel sowohl für Nostalgiker als auch Naturliebhaber macht.

Ursprünglich eine indigene Siedlung, beginnt die Geschichte der heutigen Stadt im Jahr 1849 mit der Ankunft europäischstämmiger Einwanderer, die während des Goldrausches hier ihr Glück suchten. Binnen Monaten wuchs Nevada City zur bedeutendsten Bergbaustadt in ganz Kalifornien. Auch wenn dieses Kapitel längst in Geschichtsbüchern steht, begegnet einem der Hauch des Goldrausches auf Schritt und Tritt, wenn man durch die Broad Street im Herzen des Ortes spaziert. Die altehrwürdigen Fassaden haben ihr Aussehen in all der Zeit kaum verändert. Nevada City gehört zu den besterhaltenen Städten jener Zeit. Damit das so bleibt, steht der gesamte Stadtkern unter Denkmalschutz.

Hier befindet sich mit dem Nevada Theatre eine historische und kulturelle Kostbarkeit, die nochmals hervorsticht. Hinter seiner unscheinbaren Backsteinfront verbirgt sich das älteste Theater in ganz Kalifornien. Es stammt aus dem Jahr 1865 und ersetzte das ursprünglich bereits 1850 eröffnete Schauspielhaus der Stadt, das einem Brand anheimgefallen war. In der Nachbarschaft gibt es mit Galerien, Boutiquen, Kaffeehäusern und Restaurants jede Menge Gelegenheit für Entdeckungen.

Imposant ist etwa das National Exchange Hotel. Das 1856 eröffnete Haus gehört zu den ältesten Hotels im Westen der USA. Es ist zweifellos das erste Haus am Platze und beherbergte manche Persönlichkeit, darunter mit Andrew Johnson und Herbert Hoover sogar zwei US-Präsidenten. Wer Nevada City mit einer Übernachtung beehren möchte, macht mit dieser traditionsreichen Herberge nichts verkehrt.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Firehouse No. 1 Museum in einem früheren Feuerwehrhaus und das Nevada County Narrow Gauge Railroad Museum. Letzteres erinnert auf vielerlei Weise an eine Schmalspurbahn, die bedeutend für den Transport von Golderz und Holz war. Besucher haben im Sommerhalbjahr samstags die Möglichkeit, an halbstündigen Exkursionen an Bord eines historischen Schienenbusses teilzunehmen. Der Eintritt zu beiden Museen ist übrigens kostenlos; Spenden sind natürlich trotzdem gern gesehen.

Naturfreunde sollten sich auch der schönen Landschaft zuwenden, die sich gleich jenseits der historischen Häuser der 3.000 Einwohner zählenden Ortschaft ausbreitet. Beliebt sind Wanderungen entlang des Deer Creek, den mit der Angkula Seo Suspension Bridge (auch bekannt als Deer Creek Bridge) ein interessantes Fotomotiv ziert. Die Trails entlang des South Yuba River bieten weitere ausgezeichnete Wandermöglichkeiten. Ein Stück weiter nördlich befindet sich mit den Crystal Hermitage Gardens ein besonderes Kleinod. Vor allem im Frühjahr, wenn hier Tausende Tulpen in voller Blüte stehen, verheißt die Gartenanlage zauberhafte Eindrücke.

Nevada City liegt unweit der Interstate 80, die Kaliforniens Hauptstadt Sacramento mit dem Lake Tahoe und Reno verbindet. Wer hier unterwegs ist, macht mit einem kleinen Umweg nichts verkehrt und sollte sich bei der Gelegenheit den Empire Mine State Historic Park nicht entgehen lassen. Nur fünf Autominuten von Nevada City entfernt, finden sich auf dem Gelände der einstigen Empire Mine, einer der reichsten und größten Goldminen Nordamerikas, zahlreiche weitere Zeugnisse aus der Zeit des Goldrauschs.

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