Cape May ist einer der schönsten Strandorte New Jerseys, vielleicht sogar der ganzen Ostküste der USA. Das pittoreske Städtchen ist einer der ältesten Ferienorte des Landes. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zieht es Urlauber in die 3.000 Einwohner zählende Ortschaft. Seither ist der Ansturm ungebrochen. In der Ferienzeit übersteigt die Zahl der Gäste die der Einwohner spielend um das Zehnfache und mehr.
Die Popularität hat ihren Grund. Die malerische Kleinstadt liegt am gleichnamigen Kap zwischen Delaware Bay und Atlantik, das zugleich der südlichste Punkt in New Jersey ist, und wartet mit breiten, goldgelben Sandstränden auf. Der wohl begehrteste Strand ist der Cove Beach am südlichsten Zipfel der Halbinsel. Er lockt Sonnenanbeter und Badegäste gleichermaßen. In einer Surfschule kann man aber auch direkt die Kunst des Wellenreitens erlernen.
Viele Gäste kommen zudem eigens wegen der Kulturszene nach Cape May. Höhepunkte im Veranstaltungskalender sind das New Jersey Film Festival, das Cape May Jazz Festival und das örtliche Music Festival. Theaterfreunde werden das Robert Shackleton Playhouse in der Lafayette Street lieben, das zwischen Mai und Dezember um die 150 Aufführungen darbietet. Für noch mehr Abwechslung sorgt die East Lynne Theater Company zwei Streßenblocks weiter. Im Herzen des Ortes verläuft mit der Washington Mall eine Fußgängerzone wie aus dem Bilderbuch. Zwischen Ocean Street und Perry Street kann man nach Herzenslust bummeln, in Läden stöbern oder sich auf einer der vielen Sitzgelegenheiten niederlassen und einfach nur den Moment genießen.
Cape May ist berühmt für seine pittorseken viktorianischen Strandhäuser. Vor allem die bunt angestrichenen Bauwerke, die die Beach Avenue dierekt am Strand säumen, bieten ein Bild zum Verlieben. Aber auch in den anderen Straßen findet sich so manches architektonisches Schätzchen. Viele davon beherbergen beeindruckende Hotels wie das Harrison, die Congress Hall, das Lokal Hotel oder das Southern Mansion. Das Mason Cottage Bed and Breakfast ist eine Herberge, die für Architektur und Ambiente eine besondere Erwähnung verdient.
Ein weiteres Juwel ist das Emlen Physick Estate. Die viktorianische Villa aus dem Jahr 1879 beherbergt ein Hausmuseum, das zu einer kleinen Zeitreise einlädt. Ähnliches gilt für das kleine, aber feine Harriet Tubman Museum of New Jersey, das sich Geschichtsliebhaber ebenfalls nicht entgehen lassen sollten. Es erzählt aus dem Leben der schwarzen Bürgerechtlerin Harriet Tubman, von der Underground Railroad und der Bedeutung Cape Mays für die Bürgerrechtsbewegung. Das Center for Community Arts organisiert Führungen durch Cape May unter dem Aspekt des afroamerikanischen Einflusses auf die Umgebung.
Einen guten Überblick über selbige erhält man, wenn man das Cape May Lighthouse erklimmt. Von der Spitze des rund 50 Meter hohen Leuchtturms, der seit 1859 seinen Dienst versieht, genießt man eine schöne Fernsicht. An klaren Tagen reicht die Sicht sogar bis nach Cape Henlopen in Delaware, jenseits der Delaware Bay. Die Bucht und der offene Atlantik sind Tummelplatz von Delfinen und Walen. Bei Beobachtungsausflügen kann man mit diesen einzigartigen Kreaturen auf Tuchfühlung gehen.
Für beeindruckende Naturerlebnisse muss man indes nicht einmal auf das Meer hinausfahren. Quasi direkt vor der Haustür wartet mit dem Bird Observatory am Cape May Point eines der besten Vogelbeobachtungsgebiete im Nordosten der USA. Während viele Zugvögel hier nur zeitweise zu Gast sind, ist etwa der possierliche Tigerwaldsänger heimisch.
Wer Cape May, das als zu den hübschesten Kleinstädten der USA gezählt wird, nicht ohnehin auf einem Wunschzettel stehen hat, sollte einen kurzen Abstecher vom Spielerparadies des Ostens Atlantic City oder Philadelphia auf jeden Fall einplanen. Von und nach Delaware gelangt man auf kürzestem und schnellstem Weg mit der Lewes Ferry. Die Personen- und Autofähre pendelt ganzjährig zwischen Cape May und Lewes über die Bucht und benötigt für die 25 Kilometer knapp eineinhalb Stunden. Da die Verbindung sehr gefragt ist, sollte man vorher reservieren.