Brunswick ist eine wichtige Stadt an der Atlantikküste von Georgia. Mit seinen 15.000 Einwohnern zwar von überschaubarer Größe, ist der Ort Mittelpunkt einer bevölkerungsstarken Metropolregion, ein bedeutender Seehafen und auch historisch wie touristisch von enormem Interesse. Ein Blick in die Stadt, die verkehrsgünstig in etwa auf halbem Weg zwischen Savannah und Jacksonville liegt, und ihre Umgebung lohnt sich daher.
Im Herzen der 1738 erstmals besiedelten Stadt, die ihren Namen vom deutschen Braunschweig ableitet, lockt der Brunswick Old Town Historic District mit typischem Südstaaten-Charme. So manches Bauwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert hat die Zeiten überdauert und trägt zu dem liebenswerten Flair bei, darunter etwa die viktorianischen Villen in der Union Street oder das hübsche Rathaus, das 1889 seine Pforten öffnete.
Bei einer geführten Radtour entdeckt man alle historischen Highlights auf informative und bequeme Weise. Dabei kann man sich gleich Anregungen für die Übernachtung holen. So manche Villa beherbergt kleine, aber feine Hotels sowie Bed & Breakfasts. Zu den erlesenen Unterkünften gehören etwa das Watershill, das Brunswick Manor oder das McKinnon House. Schließlich lohnt sich ein näherer Blick auf bzw. in das Ritz Theatre. Es ist heute mit Aufführungen aller Couleur der kulturelle Dreh- und Angelpunkt in Downtown. Das Brunswick Actor’s Theatre einen Block weiter verbindet eine Theaterbühne mit einer Kunstgalerie.
Überhaupt gibt es in Brunswick eine lebhafte Kunstszene, was nicht verwundert. Schließlich ist die Region im Südosten Georgias mit mildem Klima, herrlicher Landschaft und günstigen Lebenshaltungskosten unter Künstlern ein beliebter Ort zum Leben und Schaffen. Besonders lohnt sich ein Bummel durch Downtown am ersten Freitag eines Monats, wenn anlässlich des First Fridays Galerien, Läden und Gasthäusern so manchen besonderen kulturellen und kulinarischen Leckerbissen bieten.
Vielleicht sollte man einen Brunswick Stew probieren. Das Eintopfgericht soll im Jahr 1898 in der Stadt erfunden worden sein und ist seither aus der einheimischen Küche nicht mehr wegzudenken. Gleiches gilt für Shrimps, Krabben und Austern, die seit jeher eine beachtliche Rolle in der einheimischen Wirtschaft spielen. Wenngleich Brunswick heute seinem Titel als „Shrimp-Hauptstadt der Welt“ nicht mehr gerecht wird, sind die Delikatessen aus dem Meer nach wie vor buchstäblich in aller Munde. In vielen Restaurants gehört es übrigens zum guten Ton, dass den Gästen Live-Musik geboten wird.
Auf die Ohren gibt es natürlich auch etwas bei den jährlichen Events, an denen in Brunswick kein Mangel herrscht. Gefeiert wird vorzugsweise im Mary Ross Waterfront Park und der benachbarten Brunswick Landing Marina. Zu den alljährlich wiederkehrenden Veranstaltungen, die zusätzliche Besucher aus nah und fern in die Stadt locken, gehören die Mayfair, das Brunswick Rockin‘ Stewbilee und die Konzertserie Rhythm on the River.
Nicht nur Verliebte zieht es zur Lover’s Oak in der Albany Street, Ecke Prince Street. Unter der knorrigen Eiche sollen der Legende nach junge Indianer hübsche Mädchen umworben haben. Der stattliche Baum, dessen Alter auf mehr als 900 Jahre geschätzt wird, verdient einen Besuch allemal.
Gleiches gilt für eine Attraktion neueren Datums, die noch dazu von ausgesprochen praktischem Nutzen ist – die Sidney Lanier Bridge. Die filigrane Schrägseilbrücke ist heute ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Jedes Jahr im Februar ist sie Austragungsort des Bridge Run Die nach dem einheimischen Dichter Sidney Lanier benannte Brücke wurde 2003 eröffnet und vereinfacht seither die Zufahrt zu den so genannten Golden Isles of Georgia.
Diese Inseln vor den Toren der Stadt gehören zu den bevorzugten Ausflugszielen in Georgia. Vor allem Jekyll Island ist ein Mekka für Touristen. Die Insel ist berühmt für ihre Strände, allen voran der bizarr wirkende Driftwood Beach. Derweil ist für Geschichtsfreunde die Insel Saint Simons von Interesse. Hier befindet sich mit dem Fort Frederica National Monument ein Ort, der an einen Grenzposten aus der Kolonialzeit erinnert.