Wem die weltbekannten Wintersportorte Aspen und Vail zu touristisch sind, findet in Breckenridge eine hervorragende Alternative. Die Kleinstadt ist eine Perle der Rocky Mountains. Neben einer reichen Historie steckt sie voller Erlebnisse und Abenteuer, die jedenfalls bei einem näheren Blick den Vergleich mit ihrer berühmten Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Und nur 80 Straßenmeilen bzw. eineinhalb Autostunden westlich von Denver gelegen, ist sie von der Hauptstadt Colorados auch noch am schnellsten zu erreichen.
Im Jahr 1859 anlässlich des Colorado-Goldrausches gegründet als einer von unzähligen Bergbauorten in den Rocky Mountains, schlug man sich lange durch mit dem Abbau von Gold. Die Bedingungen in dem entlegenen Bergland waren harsch. Dass diese Umstände in touristischer Hinsicht geradezu paradiesisch sind, entdeckte man rund einhundert Jahre später für sich und baute Breckenridge ab 1961 zu dem Ferienort aus, der es heute ist. Besucher erwartet eine ansprechende Mischung aus Geschichte, Folklore sowie Sport und Abenteuer.
Hauptattraktion ist das Breckenridge Ski Resort am südwestlichen Stadtrand. Das Wintersportgebiet erstreckt sich über fünf Berggipfel in der südlichen Tenmile Range und verfügt über Dutzende Pisten, die berühmt für ihren herrlich pulvrigen Schnee sind. Buchstäblich der Mittelpunkt ist der fast 4.000 Meter hohe Peak Eight mit zahlreichen Routen für Anfänger bis hin zu Experten. Auf den Gipfel führt der höchste Skilift Nordamerikas. Von der Bergspitze bietet sich – schönes Wetter vorausgesetzt – ein herrlicher Panoramablick in Postkartenqualität. Umgeben von zerklüfteten Bergketten liegt Breckenridge dem Betrachter im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen.
In dem 5.000 Einwohner zählenden Städtchen darf man sich einen Spaziergang durch die pittoreske Main Street nicht entgehen lassen. Die restaurierten Häuser im größten historischen Innenstadtbezirk in ganz Colorado strahlen einen liebenswürdigen Charme aus. Hinter den Fassaden entdeckt man Geschenke und Souvenirs und allerhand Gelegenheit zum Einkehren – im Winter wärmt man sich dabei an einem prasselnden Kaminfeuer, während im Sommer Terrassen und Patios zu einem erfrischenden Aufenthalt einladen. Wer bei einem Streifzug größere Strecken überbrücken möchte, nimmt am besten den kostenlosen Main Street Trolley, mit dem man alle interessanten Orte im Zentrum des Ortes erreicht.
Auch die Kultur kommt nicht zu kurz. In dem als Arts District ausgewiesenen Areal rings um den Ridge Street Arts Square finden sich Galerien, Studios, Straßenkunst und Veranstaltungsorte. Mit dem Backstage Theatre darf sich Breckenridge sogar eines richtigen Theaters rühmen. In verschiedenen Gebäuden im Stadtgebiet sind Heimat- und Geschichtsmuseen untergebracht, so dass sich Kulturfreunde ruhig etwas mehr Zeit nehmen sollten. Am Stadtrand kann man in den ehemaligen Goldminen dann so richtig in die Bergbaugeschichte von Breckenridge eintauchen. Die Lomax Placer Mine, die Country Boy Mine und die Washington Mine begrüßen heute Besucher. Wer möchte, kann sich gleich selbst im Goldschürfen versuchen.
Jenseits seines historischen Ambientes, das allein schon einen Ausflug in das Bergstädtchen rechtfertigt, brilliert Breckenridge mit einem enormen Veranstaltungskalender, der das ganze Jahr über Höhepunkte am laufenden Band verspricht. Bei den International Snow Sculpture Championships im Januar wetteifern Künstler aus aller Welt darum, tonnenschwere Schneeblöcke in umwerfende Skulpturen zu verwandeln. Das jährliche Ullr Fest ist der nordischen Gottheit des Winters gewidmet, die im Deutschen als Uller bekannt ist.
Fast immer steigt in der sportbegeisterten Gemeinde einer von zahlreichen weiteren Wettbewerben und kulturellen Höhepunkten, darunter die Imperial Challenge, eine Art Triathlon, mit der sie den Beginn des Frühlings einläuten, oder das Five Peaks Race, eines der anspruchsvollsten Bergrennen Nordamerikas. Unbestrittener Höhepunkt im Sommer sind die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag mit einer großen Parade und einem abendlichen Feuerwerk.
Davon, dass Breckenridge etwas im Schatten seiner berühmten Konkurrenten Aspen und Vail steht, sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner des nahegelegenen Denver. Wenn möglich, sollte man einen Besuch unter der Woche planen und die Wochenenden oder Feiertage meiden.