Zu Füßen mächtiger Sandsteinklippen und am Ufer San Juan River gelegen, spielt die Ortschaft Bluff eine zentrale Rolle im touristischen Geschehen im Canyon Country in Utah. Das Städtchen ganz im Südosten des Staates zählt zwar gerade einmal um die 250 Einwohner, doch ist es ein wichtiger Kreuzungspunkt am Trail of the Anicents National Scenic Byway und das Tor zu einigen der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten im Südwesten der USA. Damit bietet sich der Ort als Basecamp auf Zeit an, um die Highlights der Umgebung zu erkunden. Auch Touristen, die nur auf der Durchreise sind, wissen Bluff als Ort für eine Rast zu schätzen.
Von den Sehenswürdigkeiten, die Bluff selbst zu bieten hat, fallen zwei mächtige Sandsteinsäulen ins Auge, die passenderweise den Namen Twin Rocks tragen. Sie sind nicht nur das Wahrzeichen des Städtchens, sondern ein begehrtes Fotomotiv. Unmittelbar zu Füßen ist mit dem Twin Rocks Trading Post ein gut sortierter Laden in der Art eines traditionellen Handelspostens eingerichtet, der weit über Utah hinaus bekannt ist. Hier stehen indianischer Schmuck und Kunsthandwerk zum Verkauf, während das Twin Rocks Café direkt nebenan zu einer entspannten Pause einlädt.
Ein Stück weiter auf der Main Street erinnert die Bluff Fort Historic Site an die Anfänge des heutigen Bluff. Das Fort ist der Ort, an dem sich ab dem Jahr 1880 der heutige Ort entwickelte. Teilweise im Originalzustand erhalten und darüber hinaus rekonstruiert, gewinnt man anhand traditioneller Hütten und zahlreicher ausgestellter Gegenstände einen Eindruck vom Leben der damaligen Einwohner. Die Stadt entstand, als sich mormonische Siedler nach der berühmten Hole-in-the-Rock-Expedition nahe des San Juan Rivers niederließen.
Die Region rings um Bluff war jedoch schon lange vorher ein Ort menschlicher Zivilisation. Zeugnisse der Vorfahren indigener Völker, die bis heute noch den Großteil der Einwohner ausmachen, besiedelten das heutige Canyon Country. Zahlreiche Zeugnisse der frühen Hochkultur sind erhalten geblieben und machen die Gegend zu einer archäologischen Schatztruhe. Der Trail of the Ancients National Scenic Byway macht viele Höhepunkte für Besucher zugänglich und erlebbar.
Einer davon befindet sich mit dem Bears Ears Education Center mitten im Ort, und zwar ebenfalls günstig gelegen an der Main Street. Hier kann man sich über die Geschichte der Urvölker informieren und erfährt, wo man am besten auf ihren Spuren wandeln kann. Das Bears Ears National Monument mit unzähligen Ruinen, Felszeichnungen und Höhlenmalereien ist buchstäblich nur einen Steinwurf von Bluff entfernt. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Stopp am Sand Island Petroglyph Panel. Eine Sandsteinwand am Ufer des San Juan River enthält auf einer Länge von etwa hundert Metern zahlreiche Petroglyphen, deren Alter auf bis zu 3.000 Jahre geschätzt wird.
Direkt nebenan lädt die Sand Island Recreation Area zu einem gemütlichen Picknick am üppig bewachsenen Ufer des San Juan River ein. Dies ist zugleich der Ort, an dem Abenteurer ihre Boote zu Wasser lassen. Der hier beginnende Abschnitt des San Juan River ist äußerst populär für Wildwasserfahrten. Zum Schutz der Ressourcen gibt es allerdings Beschränkungen. So benötigt man für eine Rafting-Tour ein Permit, deren Anzahl begrenzt ist. Alternative Möglichkeiten finden sich am Colorado River und am Green River.
Klappt es mit einer solchen unvergesslichen Bootstour nicht, verheißt die Wüstenlandschaft in Bluffs Umgebung jede Menge adäquaten Ersatz voller umwerfender Eindrücke, dass man ein verpasstes Raftingerlebnis schnell vergisst. Höhepunkte der näheren Umgebung sind in westlicher Richtung das Valley of the Gods, das Bears Ears National Monument, der Moki Dugway das Natural Bridges National Monument oder das Monument Valley. In der Gegenrichtung ist es nicht weit bis zum Hovenweep National Monument, dem Four Corners Monument und dem Canyons of the Ancients National Monument.