Anaheim

Anaheim ist weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt für das hier angestammte Disneyland Resort, einen der berühmtesten Themenparks der USA. Der Freizeitpark beschert der Stadt allein Millionen Besucher jedes Jahr und ist naturgemäß ihre bedeutendste Attraktion. Die Stadt vor den Toren der Metropole Los Angeles gelegene Stadt vermag es aber, mit vielen weiteren Dingen bei ihren Besuchern in Erinnerung zu bleiben.

Da ist zunächst ihr Ursprung, der aus deutscher Sicht nicht uninteressant ist. Anaheim wurde 1857 von deutschen Einwanderern gegründet, die ihren Weg aus Mittelfranken über San Francisco an den Santa Ana River fanden, um Weinanbau zu betreiben. Zunächst das bedeutendste Weinbaugebiet Kaliforniens, scheiterte das Vorhaben letztlich an Missernten und wurde schnell durch andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ersetzt. Dem Anbau von Zitrusfrüchten verdankt der Landkreis Orange County, dessen größte Stadt Anaheim mit heute 350.000 Einwohnern ist, seinen Namen.

Inzwischen lebt die Stadt in erster Linie vom Tourismus, was natürlich und offensichtlich mit dem Disneyland Resort zu tun hat, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1955 Millionen Besucher nach Anaheim lockt und reichlich sprudelnde Steuereinnahmen beschert. Um den Nachwuchs bei Laune zu halten, könnte sich ein Besuch in der Adventure City lohnen. Der Freizeitpark auf der Grenze zum Nachbarort Stanton ist ganz auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten. Für durchschnittliche Touristen weniger interessant, aber mindestens eine Erwähnung wert ist das Anaheim Convention Center, das mit zahlreichen Kongressen und Veranstaltungen das ganze Jahr über unzählige weitere Besucher anzieht.

Mit Weltklasse-Sportstätten wie dem Angels Stadium mit einer Kapazität für mehr als 45.000 Zuschauer oder dem Honda Center mit bis zu 20.000 Plätzen ist Anaheim überdies eine ausgesprochene Hochburg des Sports, was nochmals viele Gäste in die Stadt holt. Die Stadien sind oft auch Schauplatz von Konzerten und anderen Großveranstaltungen. Für abendliche Unterhaltung empfiehlt sich das im Vergleich dazu fast schon intime Grove of Anaheim mit seinen 1.700 Plätzen. Zahlreiche Größen aus Musik, Entertainment und Showbiz waren hier schon zu Gast.

Einmal in der Stadt, sollte man es sich nicht entgehen lassen, den einen oder anderen Blick auf bzw. in die anderen örtlichen Sehenswürdigkeiten zu werfen. Dazu zählt das Muzeo Museum and Cultural Center, das in der einstigen Carnegie Library aus dem Jahr 1909 eingerichtet ist. Der Founders‘ Park rings um das historische Mothers Colony House und das Woelke-Stoffel House in der West Street erinnert an die Ursprünge der Stadt. Verschiedene Relikte zeugen von der Anfangszeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, darunter ein Großblättriger Feigenbaum.

Wer gern draußen unterwegs ist, sollte sich auf den öffentlich zugänglichen Golfplätzen wie dem Dad Miller Golf Course oder dem Anaheim Hills Golf Course in einer Partie Golf versuchen oder gleich richtig in die Natur eintauchen. Bei den Einheimischen beliebt ist das Oak Canyon Nature Center im Stadtteil Anaheim Hills mit mehreren Canyons voller Eichenwald, die von sechs Kilometern Wanderwegen durchzogen sind. In der Weir Canyon Nature Preserve ein Stück weiter östlich findet man sich gar in einem entlegenen Naturparadies wieder, das fast vergessen lässt, dass die Region zu den am dichtesten besiedelten Ballungsräumen Nordamerikas gehört. Bei einer Wanderung auf dem rauen Weir Canyon Trail holt man sich garantiert Hunger.

Doch da gibt es in Anaheim jede Menge Abhilfe. Für Foodies eine der besten Adressen ist zweifellos das Packing House an der Kreuzung von Anaheim Boulevard und Santa Ana Street. Die denkmalgeschützte Lagerhalle für Früchte aus dem Jahr 1919, deren Front einer spanischen Mission nachempfunden ist, beherbergt einen Foodcourt, der kaum Wünsche offen lässt.

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