Selma to Montgomery National Historic Trail

Der Selma to Montgomery National Historic Trail erinnert an die Menschen und Ereignisse im März 1965, als die Protestmärsche auf dem Highway 80 von Selma nach Montgomery eine Entwicklung in Gang setzten, die letztlich zur Verabschiedung des wegweisenden Voting Rights Act im selben Jahr führten, der das gleichberechtigte Wahlrecht von Minderheiten gesetzlich verankerte. Der Trail verläuft von Selma nach Osten in Alabamas Hauptstadt Hauptstadt und ist wegen seiner herausragenden historischen Bedeutung und Einzigart nicht nur als National Scenic Byway, sondern als All-American Road ausgezeichnet.

Der Selma to Montgomery National Historic Trail beginnt an der Brown Chapel African Methodist Episcopal Church in der Martin Luther King Street in Selma und endet nach 54 Meilen an den Stufen des State Capitols in Montgomery. 1996 vom Kongress der USA errichtete, folgt der Selma to Montgomery National Historic Trail der damaligen Marschroute und verbindet weitere markante Örtlichkeiten, darunter die Edmund Pettus Bridge in Selma, die den Alabama River überspannt. Die denkmalgeschützte Brücke erlangte traurige Berühmtheit, als der erste geplante Protestmarsch am 7. März 1965 blutig von der Polizei niedergeknüppelt wurde. Jener Tag ging als „Bloody Sunday“ in die Geschichte ein. An der Kreuzung am stadtseitigen Kopf der Brücke ist ein Interpretationszentrum eingerichtet.

Folgt man dem Verlauf des Selma to Montgomery National Historic Trails, für den die Protestierenden seinerzeit fünf Tage benötigten, in Richtung Montgomery, erreicht man in White Hall das Lownes Interpretative Center mit weiteren interessanten Informationen. Historische Markierungen entlang der Route erinnern an Orte, an denen die Teilnehmer des Protestmarsches campierten, und andere Begebenheiten. So findet sich an der Strecke ein Gedenkstein zu Ehren der weißen Bürgerrechtsaktivistin Viola Liuzzo, die vom Ku Klux Klan wegen ihrer Unterstützung der Protestierenden ermordet wurde.

Eine weitere Station auf dem Selma to Montgomery National Historic Trail ist der denkmalgeschützte Campus von St. Jude, der eine katholische Kirche, eine Schule und ein Krankenhaus umfasst. Hier campierten die Teilnehmer letztmalig, bevor sie am 24. März 1965 das State Capitol erreichten. Was diesen als Campsite 4 bezeichneten Ort auszeichnet, ist die Tatsache, dass verschiedene Stars der damaligen Zeit wie Harry Belafonte hier auftraten, um den Protestierenden Mut zuzusprechen und ihre Unterstützung zu bekunden.

Wie viele Straßen in den USA ist der Highway 80 vierspurig ausgebaut, so dass man bei gemütlichem Tempo unterwegs sein kann, ohne jemanden zu behindern. Wenngleich die Route mit anderen National Scenic Byways, die für ihre landschaftliche Schönheit ausgezeichnet wurden, nicht mithalten kann, ist sie streckenweise durchaus reizvoll.

Im Jahr 2015 wurde der eigentliche Selma to Montgomery National Historic Trail um den Marion to Selma Connecting Trail ergänzt. Mit dieser Erweiterung würdigt man die Rolle der nordwestlich gelegenen Kreisstadt Marion im Vorfeld der Protestmärsche. Unter anderem fiel hier am 18. Februar 1965 der Bürgerrechtler Jimmie Lee Jackson wiederum ungeahnter Polizeigewalt zum Opfer und erlag acht Tage darauf seiner Schussverletzung.

Nach oben scrollen