Die Privatuniversität Yale zählt zu den renommiertesten Hochschulen der USA. Die Universität besteht bereits seit dem Jahr 1701 und ist das Aushängeschild von New Haven. Der Campus im Herzen der Stadt steckt voller interessanter Kostbarkeiten, und eine Entdeckungstour ist ein historischer wie kultureller Leckerbissen.
Am besten erlebt man die Höhepunkte der Elite-Universität bei einer Führung (vorherige Reservierung erforderlich). Die etwa einstündigen Touren beginnen am Besucherzentrum von Yale in der Elm Street, das in jedem Fall die erste Anlaufstelle sein sollte, um sich zu orientieren. Während des Rundgangs erfährt man vieles über die mehr als 300-jährige Geschichte von Yale und wie sich das studentische Leben abspielt. Davon, dass es dabei trotz des Rufs von Yale als Elite-Universität recht normal zugeht, kann man sich direkt selbst überzeugen – die Führungen werden von Studenten geleitet. Insgesamt sind in Yale übrigens um die 15.000 Studierende eingeschrieben.
Zu den Highlights gehören mit der Gothic Sterling Memorial Library die größte Bibliothek der Universität und die Beinecke Rare Book and Manuscript Library zwei bedeutende Bibliotheken. Letztere ist zwar wegen ihrer modernen architektonischen Erscheinung zwischen all den altehrwürdigen Bauwerken etwas gewöhnungsbedürftig, doch ein absolutes Juwel. Sie beherbergt eine Reihe seltener Schriften, darunter mit einem vollständig erhaltenen Exemplar einer Gutenberg-Bibel eine Rarität von unermesslichem Wert. Als eine der weltgrößten Bibliotheken für seltene Bücher und Manuskripte und mit unteraktiven Ausstellungen ist die Beinecke Library ein Muss für nicht nur für Kulturliebhaber.
Wer sich für Kunst in all ihren Facetten interessiert, ist in den Kunstmuseen der Universität bestens aufgehoben. Das Yale Center for British Art und die Yale University Art Gallery genießen einen ausgezeichneten Ruf; die Art Gallery ist das größte universitäre Kunstmuseum der USA. Beide grenzen an den ursprünglichen Campus, der nichts weniger als den Mittelpunkt von New Haven bildet.
Direkt an das traditionelle, für Orte in Neuengland typische Green grenzen historische Universitätsgebäude von imposanter Statur an, die ihrerseits den Old Campus Courtyard umschließen. Der zentrale Platz ist regelmäßig Schauplatz studentischer Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Hier befindet sich mit der Connecticut Hall auch das älteste Gebäude der Universität. Im Jahr 1752 errichtet, ist das traditionelle Backsteinbauwerk das einzige Relikt aus der Kolonialzeit und somit eine besondere Kostbarkeit. Der Harkness Tower aus dem Jahr 1921 überragt weithin sichtbar das gesamte Ensemble und ist das Wahrzeichen sowohl von Yale als auch der Stadt New Haven.
Etwas außerhalb befindet sich mit dem Peabody Museum of Natural History ein weiteres Juwel der Universität, dessen Besuch man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. 1876 eröffnet, gehört es nicht nur zu den ältesten naturgeschichtlichen Museen der Welt. Es zählt auch zu den renommiertesten. Das Haus ist vor allem für die Forschung im Bereich der Paläontologie berühmt. Wer sich für Musikinstrumente interessiert, findet in der Morris Steinert Collection of Musical Instruments eine umfassende Sammlung verschiedenster Instrumente von der Antike bis zur Gegenwart. Bei Vorführungen und Konzerten erlebt man nicht nur die Funktionsweise, sondern auch das Können der Studenten der Musikfakultät, zu der das Museum gehört.