Der San Francisco Maritime National Historical Park feiert das reiche Erbe der Seefahrt, die maßgeblich zu San Franciscos Bedeutung und Wohlstand beitrug. Der historische Park erstreckt sich rings um die Aquatic Park Cove, eine geschützte Bucht in dem berühmten Hafenviertel Fisherman’s Wharf, und lädt ein, die reiche Seefahrertradition der Gegend zu verstehen und mit allen Sinnen zu erleben.
Neben einem Besucherzentrum, das in einem historischen Backsteinbauwerk an der Ecke Jefferson und Hyde Street in direkter Nachbarschaft des Powell & Hyde Turntable, einer Endstation der berühmten Cable Cars, untergebracht ist, umfasst der Park ein Schifffahrtsmuseum und eine ganze Flotte historischer Schiffe. Damit ist der San Francisco Maritime National Historical Park nicht nur ein Aushängeschild des berühmten Hafenviertels, sondern einer der besten Orte, um die Entwicklung der Schiffahrt und ihre Bedeutung für die Stadt zu verstehen.
Zuerst ist die Schiffssammlung natürlich ein imposanter Blickfang, der einen wesentlichen Beitrag zum Flair des Hafenviertels leistet. Mittelpunkt der Kollektion sind sechs große Wasserfahrzeuge aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, von denen fünf sogar unter Denkmalschutz der Vereinigten Staaten stehen. Festgemacht am Hyde Street Pier, sind die Schiffe ein ausgemachter historischer Schatz. Besonders imposante Erscheinungen sind die beiden Dreimaster Balclutha und C. A. Thayer, deren hoch aufragenden Masten so etwas wie ein Wahrzeichen des San Francisco Maritime National Historical Parks sind.
Auch das Maritime Museum könnte diese Zuschreibung gut für sich beanspruchen. Das Museum, untergebracht im historischen Badehaus des Aquatic Parks aus den 1930-er Jahren, gehört nämlich zweifellos zu den architektonisch auffälligsten Bauwerken San Franciscos. Errichtet ist es im Stil der Streamline Moderne, einer späten Spielart des Art déco und erinnert mit seiner strahlen weißen Fassade, runden Formen und dem gestreckten Baukörper an ein steingewordenes Schiff. Zu den Kostbarkeiten des Museums, das verschiedene Facetten der maritimen Geschichte der Westküste beleuchtet, gehören Wandbilder und Mosaike.
Vor den Toren des Badehauses erstreckt sich die Aquatic Park Cove, die ein Sandstrand einrahmt. An warmen Tagen kann man sich hier vorzüglich eine Auszeit von einem Stadtbummel gönnen. Hartgesottene stürzen sich gern auch mal in die Fluten der Bucht, deren Wasser dann doch um einiges wärmer ist als das der offenen San Francisco Bay. Zu verdanken ist dies auch dem Aquatic Park Pier, der sich in einem weiten Bogen in die Hafengewässer erstreckt und die kleine Bucht abschirmt. Vom Ende des Stegs lässt sich das gesamte Ensemble des historischen Parks überblicken, hinter dem sich die unverwechselbare Skyline San Franciscos erhebt.
Der Besuch des San Francisco Maritime National Historical Parks lässt sich übrigens sehr gut mit einer Stippvisite des USS Pampanito am Pier 45 und der Jeremiah O’Brian am Pier 35 ein Stück weiter östlich abrunden. Das historische U-Boot und das Frachtschiff der Liberty-Klasse beherbergen heute Schiffsmuseen. Sie werden unabhängig von dem Nationalpark betrieben, sind aber als Teil des maritimen Erbes der San Francisco Bay interessante Leckerbissen für Fans von Schifffahrt und Technik.