Das Oklahoma City National Memorial ist nicht die typische Attraktion, sondern als Gedenkstätte ein Ort zum Nachdenken und Innehalten. Er ist an sich somit kein gewöhnlicher Programmpunkt für eine Städtereise. Als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Oklahoma City lohnt es sich dennoch, diesem Gedenkort bei einem Besuch in der Hauptstadt Oklahomas Aufmerksamkeit zu schenken.
Das Oklahoma City National Memorial befindet sich im Herzen der Stadt anstelle des früheren Alfred P. Murrah Federal Buildings, das bei einem verheerenden Bombenanschlag vom 19. April 1995 zerstört wurde. Am fünften Jahrestag des Attentats wurde die Gedenkstätte eröffnet und im Jahr darauf um ein Museum ergänzt. Vom Anbeginn war die Gedenkstätte ein Anziehungspunkt und für viele ein Ort, um Trost zu finden oder Mitgefühl zu bekunden.
Das Memorial ist reich an Symbolik und umfasst insgesamt acht einzelne Komponenten. Der Straßenzug, auf dem der mit der Bombe bestückte Truck stand, wurde durch einen Reflexionspool ersetzt, der an beiden Enden von zwei schlichten Toren flankiert ist. Die Tore rahmen symbolisch den Moment der Detonation um 9:02 Uhr ein. Direkt südlich steht anstelle des zerstörten Alfred P. Murrah Buildings das Field of Empty Chairs mit 168 leeren Stühlen für die Todesopfer des Anschlags.
Ein weiteres bedeutungsvolles Element ist der Survivor Tree. Die Ulme, die bei der Explosion schwer beschädigt worden war und dem unweigerlichen Absterben geweiht schien, erholte sich wider Erwarten und steht heute für den unbedingten Willen Amerikas, selbst nach größten Tragödien immer wieder aufzustehen. Er ist eines der Symbole der Gedenkstätte, die den Überlebenswillen und die Hoffnung besonders ausdrucksstark repräsentieren.
Das dem Oklahoma City National Memorial angeschlossene Museum stellt das Attentat und die darauffolgenden Ereignisse umfassend dar und beleuchtet die anschließenden Ermittlungen. Es zeigt außerdem bewegende Stücke, mittels derer Menschen aus allen Teilen der USA in der Folge des Attentats ihr Mitgefühl bekundeten. Sie waren an einem Bauzaun angebracht, den man um die Unglücksstelle herum errichtet hatte. Ein Stück dieses Zauns gibt es als Teil der Gedenkstätte immer noch, und bis heute versehen ihn Besucher mit verschiedensten Gegenständen, um ihre Anteilnahme auszudrücken.
Mit seiner Mischung aus Erinnerung, Mahnung und Hoffnung gehört das Oklahoma City National Memorial zu den vielleicht denkwürdigsten Orten im Mittleren Westen der USA. Selbst ohne ausgesprochenen touristischen Wert ist es ein Ort, den man auf jeden Fall auf sich wirken lassen sollte.