Eine ganz besondere Attraktion sind die weltberühmten Cable Cars in San Francisco. Die historischen Kabelstraßenbahnen sind eines der bekanntesten Aushängeschilder der kalifornischen Metropole, technisches Denkmal und beliebtes Fortbewegungsmittel in einem. Das gibt es auf der ganzen Welt kein zweites Mal und macht die Cable Cars zu einer Sehenswürdigkeit, die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass das einzige Verkehrssystem dieser Art überhaupt, das heute noch in Betrieb ist, voller Stolz bewahrt wird vor allem bei Besuchern außerordentlich beliebt ist.
Das war nicht immer so. Die meisten der ursprünglich insgesamt 23 Linien verschwanden im Laufe der Zeit und wurden durch elektrische Straßenbahnen und Busse ersetzt, die leistungsfähiger und schneller waren. Als Mitte des 20. Jahrhunderts das endgültige Aus der Cable Cars besiegelt schien, formierte sich Widerstand, der aus nostalgischen Gründen um den Erhalt kämpfte. Welch ein Glücksfall, denn so blieben immerhin drei Strecken erhalten, die mit ihrem restaurierten und nachgebauten Fuhrpark zu den Sympatheträgern San Franciscos gehören und aus dem Stadtbild nicht wegzudenken sind.
Das heutige Streckennetz umfasst eine Länge von insgesamt rund 17 Kilometern und verbindet eine Reihe von touristisch bedeutsamen Orten. Die Powell-Hyde Line und die Powell-Mason Line verlaufen überwiegend in Nord-Süd-Richtung und führen von dem berühmten Hafenviertel Fisherman’s Wharf nach Downtown. Viele der sieben Millionen jährlichen Benutzer des Systems, davon die Mehrzahl Besucher der Stadt, nutzen diese beiden Routen. Eine Mitfahrt gehört zum absoluten touristischen Pflichtprogramm, und so kann es zu Spitzenzeiten zu durchaus längeren Wartezeiten kommen.
In den Bahnen der dritte Strecke, die in der California Street von der Van Ness Avenue im Westen zum berühmten Embarcadero im Osten verläuft, sieht man neben Gästen der Stadt häufiger auch Einheimische. Sie nutzen die California Line als bequemes Verkehrsmittel für den Weg vom oder zum Finanzbezirk von San Francisco.
Die bis zu 27 historischen Wagen zuckeln – angetrieben von umlaufenden Stahlseilen im Untergrund zwischen den Schienen – mit 15 Stundenkilometern gemütlich durch die bergigen Straßen der Stadt und gehören zu San Franciscos beliebtesten Fotomotiven. Beinahe stets im Bild sind Fahrgäste, die traditionell auf den Trittbrettern mitfahren. Da heißt es allerdings gut festhalten, denn dieses Vergnügen ist nicht ganz ungefährlich. Immer wieder mal kommt es zu Unfällen mit den Cable Cars, die dank der geringen Geschwindigkeit zumeist aber recht glimpflich ausgehen.
Gewissermaßen das Herzstück der Anlage ist ein an der Kreuzung von Mason Street und Washington Street befindliches Kraftwerk, das die Stahlseile mit starken Elektromotoren antreibt, und eine Werkstatt nebenan, in der die Cable Cars instandgehalten und ausgebessert werden. Im zugehörigen San Francisco Cable Car Museum gibt es historische Fahrzeuge zu bewundern und kann man sich ein genaues Bild von der Funktionsweise des Systems machen, das bei seiner Einführung im Jahr 1873 den öffentlichen Verkehr in der Stadt revolutionierte.