Auf einer Insel in der Mündung des Savannah River in den Atlantischen Ozean gelegen, gehört das Fort Pulaski National Monument nicht nur für Fans der amerikanischen Militärgeschichte zum Pflichtprogramm bei einem Besuch in der malerischen Stadt Savannah. Benannt nach dem polnischstämmigen General Kazimierz Pułaski, ist das Fort berühmt für seinen authentischen Erhaltungszustand.
In historischer Hinsicht ist das Fort Pulaski vor allem bedeutsam, weil es einen Meilenstein in der militärischen Entwicklung der USA markiert. Erstmals gelang es hier, eine der damals üblichen massiven Befestigungsanlagen mittels neuer Waffen sturmreif zu schießen und auf diese Weise zur Aufgabe zu zwingen. Die Spuren des massiven Kanonenfeuers sind noch heute an den Außenmauern abzulesen. Dieses wegweisende Experiment, mit dem sich die Unionstruppen das Fort im Jahr 1862 sichern konnten, zeichnet eine Ausstellung im Besucherzentrum des Parks nach.
Natürlich wird dort auch der Blick auf die Entstehungsgeschichte des Fort Pulaski gerichtet. Die imposante Anlage wurde ab 1829 aus 25 Millionen Ziegelsteinen errichtet. Mit seinen massiven Mauern und umgeben von einem Wassergraben, galt das fünfeckige Fort als uneinnehmbar. Nach der Übernahme des Forts bauten die Unionstruppen das Fort umgehend als Bastion gegen die Konföderation aus. Zugleich diente es geflohenen Sklaven zusehends als Zufluchtsort.
Um diesen imposanten Ort mit seiner Historie voller Wendungen zu bewahren und seinen zunehmenden Verfall aufzuhalten, richtete man 1924 das Fort Pulaski National Monument ein. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Anlage umfassend restauriert und präsentiert sich heute in einem hervorragenden Erhaltungszustand, der einen authentischen Blick zurück erlaubt. Da Fort Pulaski in den 1870-er Jahren verlassen und nicht weiter genutzt wurde, blieb es von späteren Veränderungen oder Umbauten verschont. Das unterscheidet das Fort von vielen anderen Anlagen, die im Laufe der Zeit an neue Anforderungen angepasst wurden, und macht es zu einem einzigartigen Ort. Besucher können die historischen Gemäuer auf eigene Faust erkunden oder an einer fachkundigen Führung teilnehmen.
Die Insel Cockspur Island, auf der sich Fort Pulaski befindet, lädt mit verschiedenen Trails zum Wandern ein. Populär ist die vollständige Umrundung der Befestigungsanlage ebenso wie der Lighthouse Overlook Trail, der zum südöstlichsten Zipfel der Insel mit Blick auf das historische Cockspur Island Lighthouse führt. Diese und weitere Trails sind übrigens auch für die Nutzung mit Fahrrädern geöffnet.
Wer unterwegs die Augen offen hält, entdeckt in dem Marschland ziemlich sicher den einen oder anderen Vogel. Auf dem Gelände des Fort Pulaski National Monuments wurden mehr als 200 verschiedene Arten nachgewiesen. Übrigens schaffen es selbst die vielen Vögel nicht, all die Insekten auf der Insel im Zaum zu halten, die vor allem im Sommer sehr aktiv sind. Vor einem Ausflug trägt man daher besser Insektenschutz auf.