Das Fort Frederica National Monument bewahrt die Reste einer Siedlung und Festung aus der Kolonialzeit. Angelegt wurde sie im Jahr 1736 von James Oglethorpe an der Mündung des Altamaha River in den Atlantik, um das Grenzgebiet zwischen den britischen Kolonien im Norden und dem spanisch kontrollierten Florida zu bewachen. Der Bau erfolgte unter dem Eindruck zunehmender Spannungen, die sich ab 1739 im Krieg um Jenkins‘ Ohr entluden.
Der historische Komplex befindet sich vor den Toren der Kleinstadt Brunswick auf der Insel Saint Simons. Im Jahr 1936 unter Schutz gestellt, fanden in den folgenden Jahrzehnten umfassende Forschungen und archäologische Ausgrabungen statt. Anhand überlieferter Karten und Aufzeichnungen konnte die Anlage in ihren ursprünglichen Dimensionen ausgegraben und teilweise rekonstruiert werden. So wurden am Ufer des Frederica River die Reste eines Magazins täuschend echt nachgebaut, während im Bereich der Siedlung von Fort Frederica Grundmauern von der Existenz früherer Gebäude zeugen. Allerdings braucht es schon etwas Vorstellungskraft, um sich Aussehen und Bedeutung des einstigen Fort Frederica und der zugehörigen Ansiedlung vor Augen zu führen.
Hilfe dabei leistet zweifellos das Besucherzentrum des Monuments. Es umfasst ein kleines Museum, das mit historischen Gegenständen, Dokumenten und einem 20-minütigen Informationsfilm die historische Entwicklung des Komplexes mit Leben erfüllt. Dies gilt erst recht für die im Winter an Samstagen veranstalteten Living-History-Programme. Freiwillige bereiten in zeitgenössischen Aufzügen mit dem Abfeuern von Kanonen und typischen Tätigkeiten aus jener Zeit authentische Einblicke in die Vergangenheit. Eine geführte Tour unter Leitung eines Parkrangers hilft dabei, diesem historischen Ort das eine oder andere weitere Geheimnis zu entlocken.
Auf verschiedenen Wanderrouten wie dem Oglethorpe’s House Trail oder dem Marsh Trail lässt sich die Umgebung auf eigene Faust erkunden. Insgesamt sind um die zwei Meilen bzw. drei Kilometer an Trails angelegt. Für Wanderungen ist wiederum der Winter der Zeitraum der Wahl. Im Sommer ist es inmitten des Marschlandes an der Küste Georgias nämlich nicht nur schwül und heiß, sondern heimische Insekten versuchen erfahrungsgemäß, sich an Besuchern schadlos zu halten.
Jenseits seiner eigentlichen Grenzen umfasst das Fort Frederica National Monument die Bloody Marsh Unit (11806 Old Demere Road). Das Areal war Schauplatz einer Schlacht zwischen Briten und Spaniern im Jahr 1742. Alten Erzählungen zufolge soll bei den Kämpfen, die die Briten letztlich für sich entschieden, so viel Blut der Gegner geflossen sein, dass die Marsch rot getränkt war, was der Gegend ihre Bezeichnung als Bloody Marsh einbrachte. An die Ereignisse erinnert heute ein Gedenkstein.
Für ausgesprochene Geschichtsfans führt an einem Ort wie Fort Frederica kein Weg vorbei, zumal der Eintritt kostenlos ist. Berühmte wie zugleich beeindruckende Befestigungsanlagen in einem sehr guten Erhaltungszustand sind das Fort Pulaski (160 Kilometer nördlich) und das Castillo de San Marcos (200 Kilometer südlich).