Mit dem Wadsworth Atheneum hält Connecticuts Hauptstadt Hartford einen einzigartigen Leckerbissen für Kunstliebhaber bereit. Das 1842 gegründete und zwei Jahre später eröffnete Kunstmuseum in der Main Street im Herzen der Stadt ist das älteste öffentliche Museum seiner Art in den USA. Mit zahlreichen erlesenen Ausstellungsstücken zählt es zugleich zu den anerkanntesten Museen der Nation.
Besucher empfängt das Wadsworth Atheneum mit einer unverwechselbaren, wuchtigen Fassade, die an eine mittelalterliche Burg erinnert. Dahinter verbirgt sich der älteste Teil des im Laufe der Zeit immer wieder erweiterten Museums. Es beherbergt heute die größte und bedeutendste Kunstsammlung in ganz Connecticut. Berühmt ist das Museum insbesondere für seine Sammlung von Kunstwerken des europäischen Barock, Landschaftsbilder der renommierten Hudson River School, impressionistische Gemälde und zeitgenössische Kunstwerke aller Couleur.
Benannt ist der Kulturtempel nach seinem Gründer Daniel Wadsworth. Der wohlhabende Kunstliebhaber stiftete nicht nur das Grundstück für den Museumsbau, sondern auch die Erstausstattung. Am Anfang standen zwei Marmorbüsten, eine Bronze, ein Miniaturporträt und 78 Gemälde. Seither kamen unzählige Kostbarkeiten hinzu. Eine enorme Erweiterung erfuhr das Wadsworth Atheneum durch die Zuwendung der umfangreichen Privatsammlungen des Bankiers J. P. Morgan und des Waffenmagnaten Samuel Colt. Auch anderen Persönlichkeiten ist zu verdanken, dass das Museum heute eine beeindruckende Reise durch die Kunst- und Kulturgeschichte der Welt ermöglicht.
Insgesamt umfasst das Wadsworth Atheneum um die 50.000 Kunstobjekte. Dazu zählen kostbare Gemälde europäischer Meister und Werke impressionistischer Legenden vom Format eines Renoir oder Monet. Das Museum war das erste in den USA, das Werke des berühmten spanischen Malers Salvador Dalí aquirierte.
Das Museum beherbergt natürlich auch andere Kunstobjekte aus mehr als 5.000 Jahren Kulturgeschichte. Dazu gehören indigene Relikte, antike Möbel, historische Kleidungsstücke, ägyptische, griechische und römische Bronzen, erlesenes Meissener Porzellan und vieles mehr. Beim Studieren all dieser Schätze vergehen leicht ganze Stunden wie im Flug.
Das größte Exponat des Wadsworth Atheneums befindet sich etwas außerhalb in einer gut situierten Wohngegend. Es ist nichts weniger als ein komplettes Haus, nämlich das A. Everett Austin House in der Scarborough Street nordwestlich der Innenstadt. Das einstige Wohnhaus des früheren Museumsdirektors Arthur Everett Austin ist einer venezianischen Villa aus dem 16. Jahrhundert nachempfunden und damit ein architektonisches Juwel. Austin und seine Ehefrau empfingen hier in den 1930-er Jahren zahlreiche internationale Größen aus der Kunstwelt, darunter Salvador Dalí, die Schriftstellerin Gertrude Stein oder die berühmte Choregrafin Martha Graham. Im Rahmen geführter Touren kann es besichtigt werden.