National Museum of American History

Eine der Top-Adressen unter den renommierten Museen in Washington ist das National Museum of American History. Es gibt kaum einen besseren Ort, um eine Reise durch die facettenreiche Geschichte Amerikas zu unternehmen und das großartige Land besser zu verstehen. Das Geschichtsmuseum ist Teil der prestigeträchtigen Smithsonian Institution, die für die herausragende Qualität der Ausstellungen bürgt. Zusammen mit anderen führenden Kultureinrichtungen der USA befindet es sich an der National Mall.

Das 1964 eröffnete Geschichtsmuseum beleuchtet die Historie Amerikas aus den verschiedensten Blickwinkeln. Die Ausstellungen erstrecken sich über drei Stockwerke, die jeweils verschiedenen thematischen Schwerpunkten zugeordnet und mit einzigartigen Zeitzeugnissen bestückt sind. Die Ausstellungen im Erdgeschoss widmen sich den großen Themen Transport und Technologie sowie Wissenschaft und Fortschritt. Im Stockwerk darüber geht es in erster Linie um amerikanische Werte und Ideale, während sich das oberste Geschoss mit Militärgeschichte, Politik und Präsidentschaften sowie Sport, Musik und Unterhaltung befasst.

Sämtliche Ausstellungen sind aufwendig inszeniert und umfassen imposante Stücke, die manches Mal zum Staunen anregen. So ist eine funktionsfähige John-Bull-Lokomotive aus dem Jahr 1831 das zentrale Exponat des Themenbereichs, der sich dem Transportwesen widmet. Das größte Ausstellungsstück ist ein komplettes Bauwerk aus der Kolonialzeit. Das Choate-Caldwell House aus dem 18. Jahrhundert stand ursprünglich in Massachusetts und befindet sich heute im zweiten Stock des National Museum of American History. Es ist das Herzstück der Ausstellung „Within These Walls“.

Ebenfalls in diesem Stockwerk hat das wohl am meisten verehrte Stück einen prominenten Platz – es ist das originale Star-Spangled Banner, das am Morgen nach der entscheidenden Schlacht um den Hafen von Baltimore im Krieg von 1812 über dem Fort McHenry wehte und Francis Scott Key zu seinem Gedicht „Defence of Fort M’Henry“ inspirierte. Das Werk ist seit 1931 die textliche Grundlage der Nationalhymne der USA. Der Standort der historischen Flagge der USA im Herzen des Museums wird ihrer enormen symbolträchtigen Bedeutung für jeden Amerikaner mehr als gerecht.

Ein anderes Highlight ist eine Statue zu Ehren des ersten Präsidenten George Washington aus dem Jahr 1840. Zuerst im United States Capitol aufgestellt, fand sie ab 1964 einen würdigen Platz im National Museum of American History. Eine weitere historische Kostbarkeit ist das Kanonenboot Philadelphia, das 1776 gebaut wurde und im Amerikanischen Revolutionskrieg zum Einsatz kam. Das hölzerne Boot steht wie ein Sinnbild für die wechselhafte Geschichte der USA und den Willen zu bestehen. Es wurde am 17. Oktober 1776 bei einer Schlacht auf dem Lake Champlain versenkt, 1935 am Grund des Sees entdeckt, geborgen, unter Denkmalschutz gestellt und im Jahr 1961 der Smithsonian Institution vermacht.

Dem National Museum of American History ist ein großes Archiv angeschlossen. Aus einem enormen Fundus und Leihgaben werden immer wieder Sonderausstellungen zusammengestellt. Besonders großes Aufsehen erregte Ende 2008 die Präsentation des originalen Manuskripts der Gettysburg Address, einer der berühmtesten Reden in der Geschichte der USA.

Wer sich für die reiche Geschichte der Entwicklung der Vereinigten Staaten interessiert, kommt am National Museum of American History nicht nur nicht vorbei, sondern sollte sich auch ausreichend Zeit nehmen. Wie in allen Museen der Smithsonian Institution in Washington, ist der Eintritt übrigens auch hier kostenlos.

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