Das National Air and Space Museum in Washington verspricht Fans von Technik und Luftfahrt im wahrsten Sinne des Wortes den Himmel auf Erden. Das weltgrößte Luft- und Raumfahrtmuseum bietet spektakuläre Einblicke in eine der wohl spannendsten Facetten der Menschheitsgeschichte. Für seine Qualität verbürgt sich die renommierte Smithsonan Institution, der es angeschlossen ist. Neben seinem Hauptgebäude an der prestigeträchtigen National Mall umfasst das Museum eine große Flugzeugausstellung am internationalen Flughafen Dulles.
Im Jahr 1946 als National Air Museum ins Leben gerufen, hat die Einrichtung seit 1976 ihren Hauptsitz auf der Südseite der National Mall, etwa auf halber Strecke zwischen dem United States Capitol und der L’Enfant Plaza. Mit mehr als drei Millionen Besuchern im Jahr ist es nicht nur einer der touristischen Höhepunkte der Hauptstadt, sondern zählt konstant zu den meistbesuchten Museen der USA. Zweifellos begünstigt dies der kostenlose Eintritt. Doch auch so ist das Thema des Museums von enormer Anziehungskraft, zumal man unzählige faszinierende Exponate geboten bekommt.
Zu den absoluten Kostbarkeiten, die das National Air and Space Museum sein Eigen nennt, zählt zweifellos der Wright Flyer. Das von den Gebrüdern Wright entwickelte Fluggerät hob am 17. Dezember 1903 zum ersten kontrollierten Flug jemals ab und markierte damit den Beginn der Eroberung der Lüfte. Im Vergleich zu einer Boeing 747, die ab 1970 den internationalen Luftverkehr revolutionierte und daher im National Air and Space Museum natürlich ebenfalls nicht fehlen darf, wirkt der Wright Flyer geradezu filigran und zerbrechlich.
Auf besonderes Interesse stoßen Fluggeräte, die bereits im Weltall im Einsatz waren. Eines der meistbeachteten Objekte ist daher das Steuerungsmodul der Apollo-11-Mission, das der Menschheit im Jahr 1969 die erste Mondlandung bescherte und den Astronauten Buzz Aldrin, Neil Armstrong und Michael Collins ewigen Ruhm einbrachte. Nicht nur dieses und viele weitere Exponate bringen Besuchern das Universum ganz nah. Im Phoebe Waterman Haas Public Observatory lässt sich ein gezielter Blick in die Weiten des Weltraums wagen und dabei etwa die Sonne gefahrlos ins Visier nehmen. Die Sternwarte des National Air and Space Museums befindet sich im Ostflügel des Hauptgebäudes.
Für Enthusiasten unabdingbar ist ein Abstecher zum Steven F. Udvar-Hazy Center in Virginia. Die Außenstelle, um die das National Air and Space Museum im Jahr 2003 erweitert wurde, befindet sich – äußerst passend zum Thema – direkt südlich des Großflughafens Dulles und bietet viel zusätzlichen Raum für die Präsentation vieler weiterer Flugzeuge und Ausstellungsstücke, für die im Hauptgebäude an der National Mall der Platz irgendwann nicht mehr ausreichte. Herzstück ist der Boeing Aviation Hangar, in dem auf drei Ebenen imposante Ausstellungsstücke wie ein Langstreckenbomber vom Typ Boeing B-29 oder eine Concorde der Air France zu bestaunen sind.
Viele Exponate sind die einzigen Stücke ihrer Art, die heute noch existieren. Darunter ist etwa eine Boeing 307, das erste Passagierflugzeug der Welt mit einer Druckkabine, oder eine Horten Ho 229, der revolutionäre Prototyp eines modernen, nur aus Flügeln bestehenden Kampfflugzeuges aus dem Jahr 1944. Im James S. McDonnell Space Hangar hat das Space Shuttle Discovery einen würdigen Platz erhalten. Vom Donald D. Engen Observation Tower erleben Besucher einen beeindruckenden Ausblick auf den nahegelegenen Flughafen mit seinen enormen Dimensionen und regem Flugbetrieb.