Das Museum of Science in Boston ist ein Museum für Naturwissenschaft und Technik, das es in sich hat. Es ist nicht nur eines der größten Museen seiner Art weltweit, sondern die meistbesuchte Kultureinrichtung in ganz Neuengland. Besucher erwarten in dem weitläufigen Komplex unzählige Ausstellungen zu den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen. An vielen Stellen versprechen Möglichkeiten zur Interaktion so manches Aha-Erlebnis. Wenngleich man hierfür recht tief in die Reisekasse greifen muss, empfiehlt sich das Wissenschaftsmuseum nicht nur bei schlechtem Wetter als Ort zum Entdecken.
Direkt auf der Stadtgrenze zwischen Boston und Cambridge befindlich, gehört das Museum of Science zu den traditionsreichsten Kultureinrichtungen der Region. Seine Anfänge reichen bis in das Jahr 1830 zurück, als sich die Boston Society of Natural History konstituierte. Im Laufe der Zeit wuchsen Themenvielfalt und Fundus des Museums, und es wechselte mehrfach seinen Standort. Seit dem Jahr 1951 hat es seinen heutigen Stammplatz auf dem Charles River Dam. Das Museum of Science steht in dem Ruf, das erste allumfassende Wissenschaftsmuseum der Vereinigten Staaten zu sein.
In den Hauptflügeln des Museums, den Blue, Green und Red Wings, ergießen sich förmlich Kaskaden von Eindrücken, die nachhallen und so manchen naturwissenschaftlichen Zusammenhang mit neuen Augen erblicken lassen. Mathematische, physikalische und andere Gesetzmäßigkeiten werden hier dargestellt und dabei so manches Rätsel gelüftet. So veranschaulicht ein Foucaultsches Pendel die Rotation der Erde, ohne dass hierfür irgendein Hilfsmittel nötig wäre. Im Theater of Electricity findet man sich in einem künstlich erzeugten Gewittersturm wieder. Zu sehen und zu erleben ist außerdem auf vielerlei Weise, wie sich die Wissenschaft Naturgesetze zunutze macht und in technischen Fortschritt ummünzt.
Im Charles Hayden Planetarium dringt man in die Weiten des Universums vor, während man sich im Mugar Omni Theater, dem einzigen IMAX-Dome in ganz Neuengland, förmlich als Teil der gezeigten Filme fühlt. Wenngleich das Kinoerlebnis am Ende doch eine Illusion bleibt, sorgen Livevorführungen dafür, dass man in der Realität buchstäblich in Wissenschaft zum Anfassen eintaucht. Besonders beliebt sind Präsentationen von und mit Tieren, von denen mehrere Dutzend das Museum of Science ihr Zuhause nennen. Beim Berühren einer Vogelspinne könnte man vielleicht sogar eine etwa vorhandene Angst vor Spinnen bezwingen.
Eine weitere Attraktion, bei der Besucher selbst zum Teil des Geschehens werden, ist der interaktive Engineering Design Workshop. Auf vielfältige Weise kann man hier zum Computerwissenschaftler und Ingenieur werden und sich selbst darin versuchen, Aufgaben zu lösen und Designs zu entwickeln. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Neben den permanenten Ausstellungen organisiert das Museum immer wieder Sonderschauen zu vielen spannenden Themen, die so aufwendig inszeniert sind, dass sie dem Anspruch und Ruf des Hauses selbstredend gerecht werden.
Im Museum of Science finden sich aber auch Dinge, die man klassischerweise in einem Museum vermutet. So befasst sich die Ausstellung New England Habitats mit der Flora und Fauna Neuenglands. Sie ist mit lebensechten Dioramen und vielen weiteren Exponaten reich bestückt. Eine weitere Schau befasst sich mit der menschlichen Biologie.
Das Museum of Science, das dem Ruf des Großraums Boston als herausragendem Wissenschaftsstandort zur Ehre gereicht, deckt eine so große Bandbreite an Themen ab, dass garantiert jedes Interesse bedient wird. Hier kann man ohne Weiteres Stunden zubringen. Gewissermaßen als Bonus bietet sich von hier aus ein schöner Blick über den Charles River mit der historischen Longfellow Bridge und der dahinter aufragenden Skyline Bostons.