Das Getty Museum gehört zu den bedeutendsten Museen im Westen der USA. An zwei Standorten präsentiert es erlesene Kunstwerke von der Antike bis in die Gegenwart. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Los Angeles, besuchen jedes Jahr weit mehr als eine Million Kunstliebhaber das Museum. Betrieben wird es vom J. Paul Getty Trust, einer der vermögendsten Kunstinstitutionen der Welt, die mit der Allgemeinheit all die kostbaren Schätze gern teilt – der Eintritt ist nämlich kostenlos.
Das Getty Museum umfasst zwei Standorte, die Getty Villa und das Getty Center. Während die Villa im Stadtteil Pacific Palisades unmittelbar an der Grenze zum benachbarten Malibu den Ursprungsort der Sammlung repräsentiert, beherbergt das Getty Center in Brentwood den weitaus größten Teil der Kunstsammlung. Am besten stattet man beiden Museumsteilen, die rund zehn Meilen bzw. 20 Autominuten voneinander entfernt liegen, einen Besuch ab.
Seinen Ursprung hat das Getty Museum in der Getty Villa, dem einstigen Wohnhaus des Museumsstifters Jean Paul Getty, das er im Jahr 1954 um einen Museumsanbau ergänzte, um seine Kunstschätze mit der Öffentlichkeit zu teilen. Weil der Platz alsbald knapp wurde, ließ Getty nebenan ein großes Museum errichten, das heute als eigentliche Getty Villa bekannt ist. Das Bauwerk ist einer Villenanlage in der antiken römischen Stadt Herculaneum nachempfunden und wird nicht nur hierfür gefeiert, sondern ist auch für seine prachtvollen Gartenanlagen bekannt. Passend zu dem architektonischen Charakter des Anwesens sind in diesem Museumsteil die griechischen, etruskischen und römischen Werke der ausschweifenden Kunstsammlung untergebracht.
Wiederum aus Platzmangel wurde das Getty Museum in den 1990-er Jahren um das aufsehenerregende Getty Center erweitert. Ergebnis des milliardenschweren Projekts ist ein modernes, architektonisch ansprechendes Anwesen in den Bergen von Brentwood. Der imposante Komplex beherbergt europäische Gemälde, Zeichnungen und Fotografien, illuminierte Handschriften, dekorative Kunstgegenstände und Skulpturen. Letztere sind vor allem im aufwendig gestalteten Central Garden, aber auch in anderen Anlagen und auf Terrassen zu bewundern.
Die Innenausstellungen sind auf mehrere Gebäude verteilt. Zu den Kostbarkeiten im Getty Center zählt das Meisterwerk mit dem Titel Der Hellebardier, das der italienische Maler Jacopo da Pontormo um das Jahr 1530 erschuf. Ein weiteres berühmtes Ausstellungsstück ist Vincent van Goghs Gemälde Schwertlilien aus dem Jahr 1889. Bemerkenswert ist die Sammlung aufwendig illustrierter Manuskripte. Interessant ist auch die Kollektion von Lichtbildern, wobei die ältesten Stücke in die Anfangszeit der Fotografie in den 1830-er Jahren zurückreichen.
Dank der prominenten Lage auf einem Bergrücken lässt sich vom Getty Center aus auch ein schöner Ausblick erleben. Der Komplex bietet verschiedene Aussichtspunkte; besonders schön ist es dabei im Cactus Garden ganz im Süden des Anwesens. Bei klarer Sicht ist in der Ferne sogar die Skyline von Los Angeles erkennbar.