Crystal Bridges Museum of American Art

Wer glaubt, dass außergewöhnliche Museen nur in Städten wie Washington, New York City oder Chicago zu finden wären, hat vom Crystal Bridges Museum of American Art noch nichts gehört. Das spektakuläre Kunstmuseum befindet sich in Bentonville im nordwestlichsten Zipfel von Arkansas. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 avancierte es zu einem der bedeutendsten und meistbesuchten Museen seiner Art in den Vereinigten Staaten.

Wie sein Name bereits verrät, umfasst die Kollektion des Museums amerikanische Kunst aller Couleur von der Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Sämtliche ausgestellten Werke stammen von Künstlern aus den Vereinigten Staaten, von denen sich so mancher aber zugegebenermaßen bei mehr oder weniger langen Aufenthalten in Europa inspirieren ließ.

Zu den am meisten verehrten Bildern im Crystal Bridges Museum zählt das Constable-Hamilton-Portrait aus dem Jahr 1797, das George Washington zeigt. Besonders wertvoll ist das Ölgemälde mit dem Titel War News from Mexico aus dem Jahr 1848, das für seinen enormen, beinahe fotorealistischen Detailreichtum berühmt ist. Es gilt als eines der Hauptwerke des bekannten Malers Richard Caton Woodville, der es übrigens an seinem Studienort Düsseldorf malte.

Auch zahlreiche moderne Werke international geachteter Berühmtheiten wie Andy Warhol, Georgia O’Keeffe oder Mark Rothko lassen sich bewundern und staunen ob der Tatsache, dass sich das Crystal Bridges Museum manches dieser Stücke 40 Millionen Dollar und mehr kosten ließ, um sie zu erwerben.

Ist die Kunstsammlung des Museums bereits eine Klasse für sich, gilt dies auch für das Museumsgebäude selbst. Es besteht aus mehreren aus Glas und Holz hergestellten Pavillons, die um zwei Seen angeordnet sind und sogar wie Brücken überspannt. Die großen kunstvoll geschwungenen Glasflächen lassen nicht nur viel Licht durch die Räumlichkeiten fluten, sondern das Museum buchstäblich mit der Natur ringsum verschmelzen.

Das Crystal Bridges Museum of American Art ist in eine schön gestaltete Parklandschaft eingebettet. Bei einem Spaziergang entdeckt man weitere Kunstwerke wie den Fly Eye Dome, eine Rehstatue oder ein Werk namens Drei Leute auf vier Bänken. Nicht weit von letzterer können sich Architekturfreunde am Bachman-Wilson House des berühmten Architekten Frank Lloyd Wright erfreuen, das ursprünglich in New Jersey stand und im Jahr 2014 in den Komplex integriert wurde.

Das Museum liefert einen eindrucksvollen Beweis, dass es auch im ländlichen Teil Amerikas, der von so manchem als etwas verschroben und rückständig belächelt wird, kulturelle Highlights auf höchstem Niveau gibt. Zu verdanken ist das Crystal Bridges Museum of American Art Alice Walton, der reichsten Frau der Welt. Die Tochter des Gründers des Walmart-Imperiums Sam Walton wuchs in Bentonville auf und wollte der Region mit diesem Kulturschatz etwas zurückgeben. Und das zahlt sich aus. Mit mehreren Hunderttausend Besuchern im Jahr ist das Museum die gefragteste Attraktion weit und breit und beschert dem ansonsten eher beschaulichen Bentonville ein enormes touristisches Interesse.

Nach oben scrollen