Madison (Georgia)

Wer Lust auf liebenswürdiges Kleinstadtflair verspürt, findet in den USA zahlreiche Gelegenheiten. Das charmante Städtchen Madison im ländlich geprägten Georgia macht da keine Ausnahme. Rund 80 Kilometer östlich der Hauptstadt Atlanta gelegen, wurde der Ort schon mehrfach als eines der bezauberndsten Dörfer der USA gepriesen.

Zu verdanken ist dies dem denkmalgeschützten Ortskern voller Häuser aus der Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Mit annähernd einhundert erhaltenen und liebevoll restaurierten Gebäuden aus der als Antebellum bekannten Epoche gehört der Madison Historic District zu den größten und besterhaltenen Altstadtkernen in Georgia. Dieses Ensemble ist heute Madisons Aushängeschild und Hauptattraktion. Das Städtchen ist denn auch eine der wichtigsten Stationen auf dem Antebellum Trail des Staates, der die Orte Athens, Watkinsville, Madison, Eatonton, Milledgeville, Old Clinton und Macon verbindet und einen Blick in den amerikanischen Süden vor dem Bürgerkrieg erlaubt.

Eines der historischen Juwelen der nach dem vierten US-Präsidenten James Madison benannten Stadt ist die Bonar Hall aus dem Jahr 1839. Die georgianische Villa wurde als Herrenhaus zur Zeit des boomenden Anbaus von Baumwolle errichtet. Sie ist heute in Privatbesitz und kann grundsätzlich nicht besichtigt werden. Anlässlich besonderer Events wird das Anwesen mitunter jedoch für die Allgemeinheit geöffnet.

Bessere Karten hat man da in der ganzjährig (außer montags) geöffneten Heritage Hall. Das 1811 im neogriechischen Stil erbaute Herrenhaus ist Sitz der Morgan County Historical Society und kann bei einer geführten Tour erkundet werden. Wer sich für ein Kombiticket entscheidet, kann das Rogers House Museum und die Rose Cottage, zwei weitere historisch wichtige Örtlichkeiten in Madison, zu günstigeren Konditionen besuchen.

Ebenfalls sehenswert ist das Morgan County African-American Museum. Eingerichtet im historischen Moore House, widmet sich das Museum dem afroamerikanischen Erbe Madisons und den bemerkenswerten Errungenschaften einiger seiner Bewohner.

Das Morgan County Court House aus dem Jahr 1905 ist zwar jüngeren Datums, aber dennoch imposant anzuschauen und steht Madison gut zu Gesicht. Das auffällige Gerichtsgebäude diente schon so mancher Filmproduktion als Kulisse und kann außerhalb von Verhandlungsterminen besichtigt werden.

All diese Orte sind Höhepunkte eines geführten Stadtrundgangs, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Das ganze Jahr über werden auch Führungen zu Orten angeboten, denen man nachsagt,es würde spuken. Diese Touren sind natürlich im Herbst während der Halloween-Saison besonders gefragt und beinhalten auch den historischen Friedhof (Old Cemetery). Mit den vielen aufwendig gestalteten Grabmalen gilt der Gottesacker scherzhaft als „Madisons ältestes Kunstmuseum“.

Kunst gibt es in der Umgebung zu sehen, und zwar in Form von Straßenkunst. Oder man begibt sich direkt ins Madison-Morgan Cultural Center, der ersten Adresse der Stadt in Sachen Kunst und Kultur. Nichts weniger als Kunst sind die Kreationen, die sie in Madisons Restaurants zubereiten. Das erlesene Town 220 etwa gehört zu den ersten kulinarischen Adressen in Georgia.

Wem die vier Parks innerhalb der Stadt für eine Erholungspause nicht ausreichen, findet wenige Autominuten westlich in Georgias zweitgrößtem State Park jede Menge Gelegenheit, sich aktiv zu erholen. Der Hard Labor Creek State Park bietet mit zwei Seen, schönen Trails und sogar einem eigenen Golfplatz viel Abwechslung und rundet einen Auflug in eine von Georgias schönsten Städten ab.

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