Tanken in den USA ist in aller Regel eine einfache und unkomplizierte Angelegenheit. In dem Autofahrerland gibt es ein Tankstellennetz, das seinesgleichen sucht. Gas Stations, wie Tankstellen hier heißen, gibt es in jeder Ecke des Landes, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass in dünn besiedelten Landesteilen manchmal zwischen zwei Tankmöglichkeiten 200 Kilometer oder mehr liegen.
Wo man Tankstellen findet
Tankstellen findet man fast immer an größeren Verkehrsknotenpunkten wie Kreuzungen wichtiger Highways. Wo eine Station ist, ist meist eine andere oder auch mehrere nicht weit entfernt. Auch an wichtigen Abfahrten der Interstates und anderer mehrspuriger Highways ist normalerweise mindestens eine Tankstelle angesiedelt. Sie sind oft schon aus der Ferne an den riesigen Preisschildern zu erkennen, die zum Abfahren und Volltanken animieren sollen. Dabei wird der Preis für Benzin stets mit roten und für Diesel mit grünen Ziffern gekennzeichnet. Große Tankstellen haben rund um die Uhr geöffnet und verfügen in aller Regel über mehr oder weniger große Angebote an Lebensmitteln, Snacks und Reisebedarf. Kleine Stationen sind nachts geschlossen, doch an den Zapfsäulen bekommt man auch hier dank vorhandener Bezahlmöglichkeit rund um dieUhr Kraftstoff.
Kraftstoffe
Es gibt generell drei Kraftstoffsorten, Normalbenzin (Regular), Superbenzin (Premium) und Diesel. Mietwagen werden in aller Regel mit Normalbenzin betankt. Hochwertige bzw. hochmotorisierte Modelle können auch Premium benötigen; darauf wird der Vermieter aber hinweisen.
Je nach Region und Tankstellenbetreiber können sich die Oktanzahlen des Kraftstoffs unterscheiden. Gängige Werte sind 85 und 87 für Normalbenzin, wobei der höhere eine größere Reichweite verspricht.
Spritpreise
Die Kraftstoffpreise sind in den USA generell niedriger als in Europa, haben in jüngerer Vergangenheit aber dennoch zugelegt. Wie hierzulande auch, wird der Preis an der Zapfsäule maßgeblich vom Rohölpreis bestimmt und den darauf erhobenen Steuern. Diese unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Das führt dazu, dass der Spritpreis in Staaten mit hohen Abgaben wie Washington, Oregon und Kalifornien deutlich höher ist als zum Beispiel in New Mexico.
Schließlich spielt auch der Wettbewerb eine Rolle. Wo sich auf engem Raum viele Tankstellen befinden, ist eine Tendenz zu günstigeren Kraftstoffpreisen zu sehen. Dagegen werden in entlegenen Gegenden in der Regel wesentlich höhere Preise aufgerufen. Zumal wenn es sich um Orte handelt, die Touristen frequentieren. Zudem werden die höheren Beschaffungskosten natürlich an die Autofahrer weitergegeben. Wie gesagt, das ist die – erwartbare – Regel, von der es allerdings auch Ausnahmen geben kann.
In jedem Fall lohnt es sich, die Preise zu vergleichen. Die Unterschiede können selbst bei benachbarten Tankstellen mehrere Cent pro Gallone betragen. Die Menge des Kraftstoffs wird generell in Gallonen gemessen, nicht in Litern. Dabei entspricht eine Gallone ungefähr 3,785 Litern.
Für den Preisvergleich leistet die Website gasbuddy.com bzw. deren App gute Dienste. Auf diese Weise lässt sich ohne nennenswerten Aufwand im Laufe einer Reise eine ordentliche Summe einsparen.
Tankvorgang
Wie so vieles in den USA, ist auch der eigentliche Tankvorgang normalerweise eine unkomplizierte und schnelle Angelegenheit.
Die Zapfsäulen entsprechen landesweit einem einheitlichen Standard und sind fast ausnahmslos mit Kreditkartenlesern und einem Display, das Schritt für Schritt durch den Bezahl- und Tankvorgang führt, ausgestattet. Spätestens nachdem man die Prozedur ein oder zwei Mal durchgeführt hat, weiß man, wie es geht. Im Wesentlichen läuft der Vorgang ab wie folgt: Nachdem man die Kreditkarte eingeführt oder wahlweise am Kartenleser gescannt hat, muss man bei Debitkarten seine Geheimnummer eingeben, bei Kreditkarten die Postleitzahl. Längst nicht alle Tankstellen akzeptieren eine europäische Postleitzahl, doch in den meisten Fällen wird die Karte anerkannt. Dann wählt man die gewünschte Spritsorte, indem man den entsprechenden Button an der Zapfsäule drückt. Dann rein mit der Zapfpistole in den Tankstutzen und volltanken. Anschließend kann man sich noch den Beleg ausdrucken lassen. Das war’s.
Wenn die Zapfsäule die Karte nicht akzeptiert, bleibt nur die Möglichkeit, beim Kassierer vorab zu bezahlen. Dazu wird der gewünschte Betrag auf der Kreditkarte geblockt und die Zapfsäule zum Tanken freigegeben. Bei Erreichen des entsprechenden Werts wird der Tankvorgang automatisch beendet. Ist der Tank schon vorher voll, wird natürlich nur der tatsächliche Preis der Betankung berechnet. Zur Sicherheit sollte man den entsprechenden Beleg aber für etwaige spätere Reklamationen aufbewahren.
Mit einer Kreditkarte kann es durchaus öfters vorkommen, dass die Zapfsäule sie nicht akzeptiert. Hier hilft es, den Vorgang mit einer anderen Karte nochmals zu probieren oder gleich eine Debitkarte zu verwenden. Mit der Kombination aus Debitkarte und Pin-Nummer sollte es keine Probleme geben.