Abenteurer auf der Suche nach Herausforderungen und Erlebnissen abseits bewährter Sehenswürdigkeiten finden im Mojave Trails National Monument den Himmel auf Erden. Als eines der größten Schutzgebiete im kontinentalen Hauptteil der USA erstreckt es sich über Tausende Quadratkilometer kaum erschlossenen Wüstenlandes im Südosten Kaliforniens. Wilde Natur, die reiche Kulturgeschichte der Region und das Gefühl von unbändiger Freiheit vereinen sich hier in vollendeter Form.
Das Mojave Trails National Monument zieht sich in einem breiten Streifen südlich der Mojave National Preserve, einer weiteren Schatztruhe für abenteuerlustige Entdecker, quer durch Kaliforniens Outback. Das weitgehend unverfälschte Hinterland birgt zahlreiche Naturschätze und geologische Höhepunkte. Wer das Abenteuer wagt, findet sich inmitten eines Mosaiks aus Bergketten, Sanddünen, Lavaströmen und Vulkankegeln wieder.
Kaum zu beschreiben ist das Gefühl, in eine unentdeckte Welt einzutauchen, sobald man erst die Interstates 15 oder 40, auf denen man das Gebiet erreicht, verlassen hat. Außenposten der Zivilisation sind rar in dieser entlegenen Gegend. In wenigen unscheinbaren Wüstenorten wie Amboy oder Goffs scheint die Zeit irgendwann stehengeblieben zu sein. Sie erinnern an die Blütezeit der berühmten Route 66, die noch immer auf ihrer ursprünglichen Strecke als eine der wenigen Lebensadern mitten durch das Mojave Trails National Monument führt, und zwar von Ludlow im Westen bis kurz vor Needles im Osten.
Als eines der längsten erhalten gebliebenen Teilstücke ist die Straße – abgesehen von den erwähnten Autobahnen – das Rückgrat des Landstrichs und natürlich ein besonders authentischer Anziehungspunkt für Nostalgiker. Die ikonische Route war indes nur einer der Gründe für die Namensgebung des Schutzgebietes. Die Mojave Trails stehen in erster Linie für Wege, die die unwirtliche Region seit Menschengedenken durchqueren – von Pfaden der Ureinwohner bis zu den Handelsrouten früher Siedler.
Dabei dienten seit jeher markante Orte wie der Amboy Crater als Orientierungspunkt. Der Wanderweg zu dem Vulkankegel gehört zu den meistbesuchten Orten im Mojave Trails National Monument, wobei sich auch hier niemand wegen etwaiger Besuchermassen Gedanken machen braucht. Ein weiteres touristisches Highlight ist der Afton Canyon unweit der Interstate 15 nordöstlich von Barstow. Der Canyon ist nicht nur berühmt für seine farbenprächtigen Felswände. Er ist auch einer der wenigen Orte, an dem der unterirdisch fließende Mojave River zutage tritt und ist daher zugleich Mittelpunkt eines wertvollen Ökosystems.
Zwischen diesen Highlights erstreckt sich endlose Wildnis, was zum Teil sogar wörtlich zu nehmen ist. Innerhalb des Mojave Trails National Monuments befinden sich sechs Wilderness Areas, Gegenden, die unter besonders strengem Naturschutz stehen. Darunter ist mit der Trilobite Wildernis ein Areal, das besonders reich an Trilobitfossilien ist, aber auch die typische Wüstenlandschaft mit einer durchaus erstaunlichen Flora und Fauna repräsentiert.
Gleiches gilt für den westlich von Needles gelegenen Bigelow Cholla Garden mit dem größten Vorkommen der für die Region charakteristischen Cholla-Kakteen. Die flauschig anmutenden Gewächse sind der Traum jedes Fotografen. Berühren sollte man sie aber besser nicht, die Stacheln sind schmerzhaft und mitunter schwer zu entfernen.
Interessant ist nicht zuletzt die Cadiz Dunes Wilderness mit ihren imposanten und unberührten Sanddünen. Allerdings bekommen nur wenige Besucher dieses Areal zu Gesicht, da die Gegend zu den entlegensten Regionen im Mojave Trails National Monument zählt. Die benachbarte Sheephole Valley Wilderness reicht weit nach Süden, wo das Nationalmonument an den Joshua Tree National Park angrenzt. Fernab jeglicher Zivilisation ist man an diesen Orten allein mit sich und den Elementen. Wer sich auf abenteuerliche Entdeckungstour begeben will, sollte daher gut vorbereitet und sich möglicher Gefahren wie Hitze, Sandstürmen oder Klapperschlangen bewusst sein.
Wer sich auf diesen Rückzugsort einlässt, erlebt echte Wildnis und erhält ein Gefühl für die Bedingungen, unter denen die Altvorderen ihr Leben bestritten. In jeder Hinsicht erfüllt das Mojave Trails National Monument seine Besucher mit Demut und Bewunderung.