Lust auf eine Zeitreise zurück in die Tage, als Kalifornien vom Goldrausch befallen war? Dann lohnt sich ein Ausflug in den Empire Mine State Historic Park auf jeden Fall. In dem vielleicht interessantesten historischen Park im Golden State hält man die Erinnerung an eine der einst reichsten Goldminen Nordamerikas wach. Die im Original erhaltenen Gebäude des Bergwerks am Fuße der Sierra Nevada erzählen vieles über ein Kapitel, das für Geschichte und Selbstverständnis Kaliforniens von enormer Bedeutung ist.
Der eine Autostunde nordöstlich von Sacramento vor den Toren der Kleinstadt Grass Valley gelegene Park wurde 1975 auf dem Gelände der Empire Mine gegründet. Von 1850 bis 1956 in Betrieb, gilt sie als eine der ältesten, tiefsten und ergiebigsten Goldminen Kaliforniens. Bis zur Schließung des Bergwerks förderte man stolze 165 Tonnen des kostbaren Edelmetalls. Hierzu legte man ein Stollensystem an, das sich über insgesamt 580 Kilometer Länge erstreckte und bis in eine Tiefe von 1.100 Metern reichte.
Eine Vorstellung über das vollständige Ausmaß des riesigen Netzwerks an Stollen vermittelt ein realistisches dreidimensionales Modell im Maßstab 1:500. Einst diente es dazu, den Überblick über die zahllosen unterirdischen Aktivitäten zu behalten; heute können Besucher es im Visitor Center des Parks bestaunen. Das Besucherzentrum ist ohnehin der beste Ort, um sich über die Geschichte der Goldmine und ihre Sehenswürdigkeiten zu informieren.
Highlights des Empire Mine State Historic Parks sind der Mineyard mit vielen authentischen Industriegebäuden und die Bourn Cottage & Gardens. Der Hauptschacht der Mine ist so hergerichtet, dass Besucher einen spannenden Eindruck von der Welt untertage erhalten. Darüber hinaus sind die unterirdischen Bereiche der Mine heute allerdings fast vollständig geflutet. Imposant ist die Vorschau auf das geheimnisvolle Tunnelsystem allemal. Gleiches gilt für die meist im Originalzustand erhaltenen Bauwerke, Gegenstände und Gerätschaften auf dem Mineyard.
Auch die Villa der Eigentümerfamilie auf dem Bergwerksgelände versteht zu beeindrucken. Die Bourn Cottage stammt aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts und gestattet einen unverfälschten Blick hinter die Kulissen des wohlhabenden und kunstverliebten Eigners der Empire Mine, William Bowers Bourn II., der das Haus aus Abraummaterial des Bergwerkes im Stil eines englischen Landhauses erbauen ließ. Beliebt sind Vorführungen an Wochenenden von Mai bis Oktober, bei denen Schauspieler in zeitgenössischen Aufzügen Szenen aus dem Leben der damaligen Bewohner nachstellen. Beachtlich sind auch die restaurierten Gartenanlagen nach englischem Vorbild, die das Anwesen umgeben.
Auf verschiedenen angebotenen Touren lassen sich die Höhepunkte des Empire Mine State Historic Parks unter fachkundiger Anleitung entdecken. Die jeweils etwa 45-minütigen Führungen sind bereits im Eintrittspreis inbegriffen. Das Bergwerksgelände ist umgeben von teils dichtem Wald, den mehrere Wanderwege mit insgesamt 14 Kilometern Länge durchqueren. Wer also Lust auf einen Waldspaziergang verspürt, kann dies hier ebenso tun.
Direkt in Grass Valley bietet sich – passend zum Thema – ein Besuch im North Star Mining Museum an, das sich dem Goldbergbau widmet. Urige Westernatmosphäre findet sich ein paar Autominuten entfernt in der charmanten Kleinstadt Nevada City mit viktorianischen Häusern, tollen Restaurants und dem Nevada Theatre aus dem Jahr 1865, dem ältesten Theater Kaliforniens. Dort lohnt sich für Eisenbahnfans auch ein Blick in das Nevada County Narrow Gauge Railroad Museum. Das kostenlose Museum zur lokalen Eisenbahngeschichte bietet an ausgewählten Tagen kostenlose Fahrten in einem historischen Schienenbus an.