1963 gingen verstörende Szenen brutaler Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten, die in Birmingham für die Rechte von Minderheiten eintraten, um die Welt. An den originalen Schauplätzen im Herzen der Stadt erinnert heute das Birmingham Civil Rights National Monument an die dramatischen Ereignisse, die Ausdruck der seinerzeit herrschenden Ausgrenzung und Ungerechtigkeit waren. Im Jahr 2017 eingerichtet, setzt es den Protestierenden, die gegen Rassendiskriminierung eintraten und der Gleichberechtigung den Weg bahnten, ein würdiges Denkmal. Bei einem Besuch in der zweitgrößten Stadt Alabamas kommt man an diesem Gedenkort nicht vorbei.
Das Birmingham Civil Rights National Monument beinhaltet verschiedene historisch relevante Örtlichkeiten. Eines seiner Herzstücke ist das restaurierte A.G. Gaston Motel in der westlichen Innenstadt. Von hier aus organisierte der berühmte Bürgerrechtler Martin Luther King, Jr. gemeinsam mit Mitstreitern der Bürgerrechtsbewegung Southern Christian Leadership Conference den Protest gegen die anhaltende Rassentrennung und systematische Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung in der Stadt.
Einen Straßenblock nördlich befindet sich mit der 16th Street Baptist Church ein weiteres markantes Zeitzeugnis. In der Kirche detonierte am 15. September 1963 eine von Mitgliedern des Ku Klux Klans platzierte Bombe, der vier Mädchen zum Opfer fielen. Die insgesamt gut sieben Hektar große Gedenkstätte umfasst außerdem den Kelly Ingram Park. Wo seinerzeit Tausende friedlich gegen ihre Diskriminierung protestierten, laden heute im Schatten alter Bäume symbolträchtige Skulpturen zum Nachdenken ein. Zu den bemerkenswertesten Denkmälern gehört die Installation Four Spirits im Gedenken an die Opfer des Anschlags auf die 16th Street Baptist Church.
Direkt gegenüber des Parks, auf der anderen Seite der 16th Street, hat das Birmingham Civil Rights Institute ebenfalls inmitten des Birmingham Civil Rights National Monuments seinen Sitz. Das Partnermuseum der renommierten Smithsonian Institution nimmt seine Besucher mit auf eine interaktive Reise zu den Opfern, die die örtliche Bürgerrechtsbewegung brachte, aber auch ihren Errungenschaften. Die Ereignisse von Birmingham erzeugten landesweiten öffentlichen Druck, der schließlich zur Verabschiedung des Civil Rights Acts im Jahr 1964 führte.
Das Birmingham Civil Rights National Monument ist Teil des Birmingham Civil Rights Districts, den die Stadt im Jahr 1992 in Erinnerung an die Ereignisse von 1963 einrichtete. Das Areal umfasst unter anderem noch den Fourth Avenue Business District, in dem seinerzeit vornehmlich schwarze Geschäftsleute ansässig waren, und das Carver Theatre, das heute die Alabama Jazz Hall of Fame beherbergt. Das 1935 eröffnete Filmtheater ist historisch bedeutsam, denn es war eines der wenigen Kinos, in denen Schwarze Filmpremieren erleben durften. Üblicherweise war dieses Privileg nur Weißen vorbehalten.