Fort Payne im Nordosten von Alabama ist ein Ort, der einladende Kleinstadtidylle mit einer beeindruckenden Naturkulisse verbindet. Abseits ausgetretener Touristenpfade gelegen, gibt es hier ländliches Amerika in einer authentischen wie liebenswürdigen Ausprägung zu erleben. Vor allem die Umgebung des Städtchens in den südwestlichen Ausläufern des Lookout Mountain bietet Dinge, die in Erinnerung bleiben dürften.
Im Herzen der Stadt befindet sich mit dem Fort Payne Opera House aus dem Jahr 1889 das älteste Theater in ganz Alabama. Es ist ein Zeugnis des wirtschaftlichen Booms, den der industrielle Fortschritt, der Fund von Bodenschätzen in der Gegend und der Bau der Eisenbahn von Birmingham nach Chattanooga in den 1880-er Jahre mit sich brachten. Aus der Zeit stammt auch der frühere Personenbahnhof direkt gegenüber des Theaters, der heute mit dem Fort Payne Depot Museum ein Geschichtsmuseum beherbergt.
Ein paar Häuser weiter findet sich mit dem Fort Payne DeKalb Theatre ein weiterer Anker im kulturellen Leben der 15.000 Einwohner zählenden Kreisstadt des DeKalb County, während direkt gegenüber am City Park lebensgroße Bronzestatuen von Randy Owen, Teddy Gentry, Jeff Cook und Mark Herndon so manchen Besucher für ein gemeinsames Erinnerungsfoto zu Gast haben. Das Quartett gründete im Jahr 1969 die bekannte und erfolgreiche Country-Band Alabama genau hier in Fort Payne, worauf die Einwohner stolz sind.
Ebenfalls lohnt sich ein Blick in das Sawyer Building. 1879 erbaut, ist es nicht nur das älteste Geschäftshaus der Stadt, sondern Heimat des Boom Town Makers Market. In dem Laden, der mehr als 60 Kunstschaffende der Region repräsentiert, findet sich unter Lebensmitteln, Schmuck, Kunsthandwerk, Accessoires und vielen anderen Gegenständen garantiert ein passendes Erinnerungsstück oder Mitbringsel.
An das Fort Payne aus dem Jahr 1838, dem der Ort seinen Namen verdankt, erinnert die Fort Payne Cabin Historic Site mit einigen Grundmauern, einem gemauerten Schornstein und einem Brunnen. Die Bundesregierung ließ seinerzeit die Anlage errichten, um die ursprünglich in der Gegend angestammten Cherokee zu internieren und nach Oklahoma zwangsumzusiedeln. Die Deportationen gingen als Trail of Tears in die Geschichte der USA ein und sind heute Gegenstand des Trail of Tears Historic Trails.
Die Manitou Cave im Ort ist eine weitere Station an diesem Trail. Die Höhle ist bekannt für ihre wechselvolle Geschichte. Sie diente den Cherokee als Versammlungsort, wovon erhaltene Inschriften zeugen, diente während des Bürgerkriegs der Gewinnung von Salpeter und war zur Zeit des Kalten Krieges als Schutzraum vorgesehen. Heute kann man die Manitou Cave, die zudem ein wertvolles Ökosystem beinhaltet, nach vorheriger Anmeldung bei einer geführten Tour entdecken.
Unmittelbar vor den Toren der Stadt warten mit der Little River Canyon National Preserve und dem DeSoto State Park zwei Schutzgebiete, die zahlreiche Naturerlebnisse erster Güte verheißen, auf Wanderer, Mountainbiker und Reiter. In dem State Park befindet sich zudem eine der ungewöhnlichsten Kirchen der USA. Die Rückseite der kleinen Sallie Howard Memorial Baptist Church besteht aus einem riesigen Felsblock, und der Altar wurde aus Steinen aus dem Little River erbaut. Zu den landschaftlichen Juwelen der Gegend gehören malerische Wasserfälle wie die DeSoto Falls oder die Grace’s High Falls. Letzterer ist der höchste Wasserfall Alabamas, führt jedoch nur zeitweise Wasser.
Weitere lohnende Ausflugsziele in der Umgebung sind unter anderem der Cloudland Canyon State Park oder der Cathedral Caverns State Park. Auch der Ferienort Mentone, bekannt für seine zahlreichen Sommercamps, ist eine beliebte Destination.