Die enorme historische Bedeutung mehrerer Örtlichkeiten in und um die Kleinstadt Morristown im westlichen New Jersey war den Vereinigten Staaten die Schaffung des Morristown National Historical Parks wert. Der Park umfasst mehrere Schauplätze, die während des amerikanischen Revolutionskrieges eine strategische Rolle im Kampf der Kolonien um die Unabhängigkeit von der britischen Krone spielten. Die 1715 gegründete Stadt schmückt sich daher gern und nicht ganz ohne Grund mit dem Beinamen „Military Capital of the American Revolution“.
Die Teile des Parks von enormer historischer Relevanz sind das Ford Mansion, das auch als Washington’s Headquarters bekannt ist, nebst einem zugehörigen Museum, Fort Nonsense, Jockey Hollow und die nahegelegene New Jersey Brigade Area. Die drei erstgenannten sind für Besucher von besonderem Interesse.
Das 1774 erbaute Ford Mansion ist ein wunderbares Beispiel für den Georgianischen Baustil und lässt die Lebensart seiner Bewohner, der Unternehmerfamilie Ford, erahnen. Die Villa diente George Washington von Dezember 1779 bis ins Frühjahr 1780 als Quartier, während die ihm unterstellte Kontinentalarmee ihr Winterlager südlich von Jockey Hollow aufschlug. Jener Winter ging als der bisher kälteste und härteste in die Geschichte New Jerseys ein. Das benachbarte Washington’s Headquarters Museum zeigt zahlreiche Relikte aus dem 18. Jahrhundert, darunter Waffen, Dokumente und Möbelstücke.
Auf einem Hügel direkt vor den Toren der Stadt ließ Washington drei Jahre zuvor eine Befestigungsanlage errichten, die aus unbekannten Gründen ab dem 19. Jahrhundert als Fort Nonsense bezeichnet wird. Vielmehr das, was davon noch übrig ist. Die Rückzugsmöglichkeit für die Kontinentalarmee bestand nämlich aus Gräben und Erdwällen, die im Laufe von Jahrzehnten, mittlerweile Jahrhunderten der Natur anheimgefallen sind. Der National Park Service bewahrt den Ort in Form einer kleinen Wiese und hat eine Lafette mit einer zeitgenössischen Kanone aufgestellt. Wer sich zum einstigen Fort Nonsense aufmacht, wird mit einem schönen Blick über Morristown belohnt. An östlichen Horizont lässt sich bei klarer Sicht sogar die Skyline von New York City ausmachen.
Mit Jockey Hollow gehört dem Morristown National Historical Park ein weiterer geschichtsträchtiger Ort an. Wenige Kilometer südlich des Stadtzentrums von Morristown gelegen, diente die Farm im Schutz der Watchung Mountains den aus Pennsylvania stammenden Truppen der Kontinentalarmee in den Kriegsjahren als Winterlager. Die Soldaten hausten in 1.200 einfachen Blockhütten; vier der Behausungen wurden zur Illustration in den 1960-er Jahren unweit der Grand Parade Road nachgebaut. Das Wick House aus dem Jahr 1750 war der Mittelpunkt des Anwesens und diente Major General Arthur St. Clair in dem harten Winter 1779/80 als Quartier. Es ist restauriert, von einem hübschen Küchengarten umgeben und kann im Rahmen von Führungen betreten werden.
Wer schließlich das damalige Soldatenlager der New Jersey Brigade besuchen möchte, wird ein Stück weiter südwestlich fündig. Die aus New Jersey stammenden Soldaten mussten aus Platzgründen auf das Territorium des heutigen Bernardsville ausweichen. An die Existenz des Camps erinnern heute Informationstafeln. Zu erreichen ist der historische Schauplatz auf einem Wanderweg vom Cross Estate aus. Das 1905 erbaute Landhaus ist seit 1975 Teil des Parks, aber selbst nicht öffentlich zugänglich.
Am 2. März 1933 errichtet, ist der Morristown National Historical Park der älteste Nationalpark dieser Gattung der USA. Für Geschichtsfans sind die Orte zweifellos interessant, vor allem das Ford Mansion und Jockey Hollow, wo sich ein Visitor Center befindet. Weniger als eine Autostunde von New York City entfernt, bietet sich der Park an, um einen Abstecher vom modernen Großstadttrubel in die Anfangszeit der USA zu unternehmen.