National Aquarium

Das National Aquarium in Baltimore ist eine der wichtigsten Attraktionen der Stadt und sogar die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in ganz Maryland. Auf der Nordseite des Innenhafens mitten im Zentrum der Stadt gelegen, gilt es als eines der drei führenden Aquarien in den USA. Besucher erwarten in verschiedenen preisgekrönten Ausstellungen mehr als 17.000 Meerestiere aus über 700 Arten.

Das 1981 eröffnete und später erweiterte Aquarium erstreckt sich in Form mehrerer futuristisch anmutender Pavillons auf den einstigen Bootsanlegern Pier 3 und Pier 4. Mit seinen bunt gestalteten Fassaden und geometrischen Formen einschließlich gläserner Pyramiden würde man hier vielleicht am ehesten ein Museum für moderne Kunst vermuten. Doch hinter den Kulissen verbergen sich stattdessen spektakuläre Lebensräume voller einzigartiger Wesen.

Zu den populärsten Ausstellungen gehört das zentrale Blacktip Reef, ein dem Indopazifik nachempfundenes Habitat mit Schwarzspitzen-Riffhaien, Zenrahaien, Rochen und anderen typischen Meeresbewohnern. Eine Reihe weiterer beeindruckender Knorpelfische, die zweifellos zu den imposantesten Protagonisten im National Aquarium gehören, bekommen Besucher in der Shark Alley zu Gesicht.

Eine andere Ausstellung zeigt Lebewesen, die sich auf besondere Weise ihrem Lebensraum angepasst haben und über einzigartige Fähigkeiten verfügen, darunter Zitteraale oder Clown-Fangschreckenkrebse. Besonders populär ist der als Living Seashore bezeichnete Bereich im dritten Stockwerk des Pier 3 Pavillions, der zwei Touch Pools umfasst, an denen Besucher mit typischen Bewohnern der Atlantikküste auf Tuchfühlung gehen können. Darunter sind etwa Stachelrochen, Pfeilschwanzkrebse, Meeresschnecken oder Ohrenquallen.

Apropos Quallen: Mit dem Ausstellungsbereich Jellies Invasion gewährt das National Aquarium einen Einblick in die faszinierende Welt der anmutigen und geheimnisvollen Nesseltiere. Regelrecht vertraut erscheinen dagegen die als äußerst intelligent bekannten und stets verspielt wirkenden Delfine, die ebenfalls zu den Stars der Einrichtung gehören.

Im Rahmen spezieller Touren kann man hinter die Kulissen blicken und unmittelbar mit unterschiedlichsten Tieren zusammentreffen. Besonders beliebt sind persönliche Begegnungen mit Delfinen oder das Aufeinandertreffen mit Haien in Bereichen, die dem normalen Publikum verborgen bleiben. Zertifizierte Taucher, die über eine gültige Lizenz verfügen und entsprechende Ausrüstung mitbringen, können sogar einen Tauchgang wagen. Verschiedene Programme werden täglich angeboten, andere nur am Wochenende.

Neben Tieren, die man typischerweise in einem Aquarium vermutet, sind im National Aquarium auch viele Landbewohner wie Vögel, Schlangen oder Eidechsen zu Hause. Mancher Bewohner der Einrichtung ist sogar freiwillig hier. Zu tun hat dies mit dem zwischen beiden Museumsteilen befindlichen Hafenbecken, das auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern in ein für die Chesapeake Bay charakteristisches Feuchtgebiet umgewandelt wurde. Mit diesem Projekt gelang es, verschiedene in der Region typische Tierarten nach Baltimore zurückzulocken.

Überhaupt engagiert sich das National Aquarium auf mancherlei Weise für den Natur- und Artenschutz. Unter anderem unterstützt es Umweltschutzprojekte wie etwa Aktionen zur Reinigung der Chesapeake Bay Wetlands. Außerdem betreibt es in der Fayette Street das Animal Care and Rescue Center, das verletzte Meerestiere rettet, pflegt und anschließend zurück in die Freiheit entlässt.

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