Columbia State Historic Park

Der Columbia State Historic Park erstreckt sich über das historische Zentrum der kalifornischen Kleinstadt Columbia und ist ein beliebtes Ziel. Der Park umfasst rund 30 Bauwerke aus der Mitte des 19.Jahrhunderts, als der berühmte Goldrausch in Kalifornien Glücksritter von überall her anlockte und Columbia zu einer typischen Boomtown jener Epoche werden ließ. Ein Ausflug hierher ist deshalb immer auch eine kleine Zeitreise und verspricht Geschichte zum Anfassen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten, die während des Goldrauschs kurz blühten, dann aber alsbald Feuersbrünsten und den Wirren der Zeit anheimfielen, blieb Columbia als Fenster in die Vergangenheit erhalten. Und tatsächlich scheint die Zeit im Herzen der kleinen Ortschaft im Stanislaus National Forest irgendwann im 19. Jahrhundert stehengeblieben zu sein. Auf der Main Street, die mitten durch den Columbia State Historic Park führt, ist kein einziges Autos zu sehen. Stattdessen sind hier Pferde und Fuhrwerke präsent. Kutschen drehen ihre Runden und zeigen Besuchern, wie man sich während des Goldrausches fortzubewegen pflegte, als Columbia immerhin die zweitgrößte Stadt Kaliforniens war. Eine Kutschfahrt gehört daher zum touristischen Pflichtprogramm.

In gemütlichem Tempo geht es vorbei an alten Häusern, vor denen man sich auf hölzernen Gehsteigen fortbewegt. Und das am besten bei einem geführten Rundgang, bei dem man alles über die Geschichte des Ortes und seiner Bewohner erfährt. Viele Häuser beherbergen Läden und Handwerksbetriebe, in denen die Illusion der guten alten Zeit omnipräsent ist. Genau wie in der Blütezeit der Stadt lodert in der Schmiede ein Feuer, während man in Läden wie dem Columbia Mercantile 1855 lauter hübsche Kleinigkeiten in altehrwürdigen Auslagen entdeckt oder in einem Süßwarenladen handgemachte Schokolade naschen kann.

Im Douglass Saloon lässt man sich ein kühles Bier zapfen, ohne befürchten zu müssen, vielleicht gleich in die nächste Schießerei verwickelt zu werden. Denn im Gegensatz zu den damals eher rauen Gepflogenheiten geht es heute im Columbia State Historic Park zivilisiert zu. Wie in allen kalifornischen State Parks ist auch hier das Tragen geladener Schusswaffen verboten. Dafür sind die Leute vor Ort selbstverständlich wiederum in zeitgenössischen Aufzügen gekleidet, was zusammen mit dem historischen Umfeld eine stimmige Atmosphäre garantiert. Unzählige weitere Relikte findet man im Knapp Building an der Ecke Main Street und State Street. Es beherbergt heute das Columbia Museum.

Historische Juwelen sind weiterhin das rot angestrichene Feuerwehrhaus und das Schulgebäude, zu dem man bei einem Spaziergang zum alten Friedhof oberhalb der Stadt gelangt. Das altehrwürdige Fallon House beherbergt neben einem Hotel ein Theater, das mit einem umfangreichen Programm Unterhaltung verspricht. Auch der Columbia State Historic Park selbst sorgt mit einer Reihe von Events und Aktivitäten dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Beliebt sind etwa die Gold Rush Days jeden zweiten Samstag im Monat.

Es gibt also einige Gründe für einen Abstecher zu diesem lebendigen Freiluftmuseum. Der Columbia State Historic Park befindet sich jeweils nur eine gute Autostunde von den Städten Modesto und Stockton sowie dem Yosemite National Park entfernt. Dem authentischen Ambiente ist es übrigens zu verdanken, dass Columbia Drehort zahlreicher Film- und Fernsehproduktionen war, die das historische Thema zu Gegenstand hatten. Einer der bekanntesten Filme ist der Western High Noon aus dem Jahr 1952.

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