Die Gebirgslandschaft, die die westlichen Vereinigten Staaten dominiert, präsentiert sich im Rocky Mountain National Park, von einer ihrer schönsten Seiten. Im Norden Colorados gelegen, sollte man sich eine Tour durch diese dramatische Landschaft aus schneebedeckten Felsen, kristallklaren Seen und saftigen Bergwiesen nicht entgehen lassen.
An nur wenigen Orten lassen sich die zerklüfteten Rocky Mountains so gut entdecken wie hier, und höher hinaus geht es nirgends. Im Rocky Mountain National Park sind allein 16 Berge mehr als 3.500 Meter hoch, und einige übertreffen sogar die Marke von 4.000 Metern. Auf der Trail Ridge Road erkundet man das Hochgebirge bequem vom Auto aus. Die Strecke ist die höchstgelegene Straße innerhalb des Nationalparksystens der USA. Sie verläuft zwischen Estes Park und Grand Lake über einen Pass oberhalb der Baumgrenze und ermöglicht atemberaubende Fernblicke. Bereits die Namen von Overlooks wie Far View Curve verheißen eine Fülle unvergesslicher Erlebnisse.
Noch höher hinaus geht es auf dem Alpine Ridge Trail, der von der Trail Ridge Road in Stufen einem Bergkamm zu einem weiteren Aussichtspunkt folgt. Der Blick von dort ist – wie an so vielen Stellen in diesem Nationalpark – atemberaubend. Insgesamt kommt man im Rocky Mountain National Park auf mehr als 500 Kilometern Wanderwegen der Natur ganz nah.
Besonders schön ist die Region rings um den Bear Lake. Durchsetzt mit Seen, von denen einer malerischer ist als der andere, lohnt sich ein Streifzug durch die Bergwelt hier noch ein bisschen mehr als anderswo. Eine Tour zu den Alberta Falls und dem Sky Pond sollte man unbedingt in die engere Auswahl nehmen.
Auch wenn die Gegend stark besucht ist, stehen die Chancen gut, Tiere aller Couleur beobachten zu können. Der Nationalpark ist berühmt für seinen Artenreichtum. Bekannte und häufig anzutreffende Vertreter sind Hirsche oder Dickhornschafe. Der Moraine Park ist die Heimat unzähliger Schmetterlinge. Die Unesco würdigte den Rocky Mountain National Park für seine Naturvielfalt im Jahr 1976 als eines der ersten Biosphärenreservate der Welt.
Das alpine Paradies befindet sich buchstäblich vor den Toren von Denver. Von hier aus erreicht man den Ferienort Estes Park am östlichen Rand des Nationalparks in nur eineinhalb Autostunden. Als Sprunbrett für Ausflüge in den östlichen Teil des Nationalparks bietet sich auch die Universitätsstadt Boulder an. Nur knapp eine Stunde entfernt, gehört sie zu den interessantesten Orten der Region. Wer den westlichen Teil des Rocky Mountain National Park erkunden möchte, kann dies ebenfalls von Denver aus tun. Bis nach Grand Lake im Südwesten des Parks sind es von Colorados Hauptstadt etwa zwei Stunden Fahrt.